Der Irak steht nach Worten eines wichtigen Sunnitenführers am Scheideweg. «Entweder gibt es eine gemeinsame Regierung unter einem neuen Ministerpräsidenten oder das Land endet im Bürgerkrieg und zerfällt», sagte der frühere Parlamentspräsident Osama al-Nudschaifi.
Dies meldete das Nachrichtenportal «Sumaria News». Es habe bisher keine Chance auf eine wirkliche Partnerschaft zwischen Sunniten, Schiiten und Kurden im Irak gegeben. Stattdessen habe es aber ein Machtmonopol (der Schiiten) und Ausgrenzung anderer gegeben, fügte er mit Blick auf den autoritären Führungsstil von Regierungschef Nuri al-Maliki hinzu.
Der Schiit Al-Maliki ist seit 2006 Regierungschef und strebt nach dem Sieg seines Wahlbündnisses bei der Parlamentswahl Ende April trotz zahlreicher Rücktrittsforderungen eine neue Amtszeit an.
Die Bildung einer Einheitsregierung mit Sunniten und Kurden im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) lehnt er vehement ab. Deshalb kommt das Land aus dem Machtvakuum nicht heraus.
Die kurdische Autonomieregierung im Nordirak bereitet derzeit ein Referendum vor, dass die kurdischen Gebiete in die Unabhängigkeit führen soll. Auch die Sunniten erwägen eine Abspaltung ihrer Gebiete im Norden und Westen. Dort sind auch die IS-Dschihadisten besonders stark.