Die seit dem Einmarsch der USA komplett reformierte irakische Polizei hat sich für ihre zu Zeiten des Machthabers Saddam Hussein begangenen Taten entschuldigt.
„Die Sicherheitskräfte des Innenministeriums entschuldigen sich für die Praktiken, die in der Zeit des früheren Regimes stattgefunden haben“, teilte das Ministerium mit.
Sie seien gezwungen worden, Dinge zu tun, die nicht zu ihren Aufgaben gehörten, hiess es in der Erklärung, die am Vortag der Feierlichkeiten zum 90-jährigen Bestehen der irakischen Polizei herausgegeben wurde.
Kritik von Menschenrechtlern
Menschenrechtler und Nichtregierungsorganisationen werfen der irakischen Polizei und Armee immer wieder ein brutales Vorgehen sowie willkürliche Festnahmen und andere Vergehen vor. Im Zuge der jüngsten Auseinandersetzungen zwischen Sunniten und Schiiten wurde die Polizei der politischen Einflussnahme bezichtigt.
Zu den Einsatzkräften des Innenministeriums zählen offiziellen Angaben vom Oktober zufolge insgesamt 650’000 Polizeibeamte. Trotz der hohen Zahl an Sicherheitskräften gelingt es der Polizei nur schwer, Vertrauen in der Bevölkerung zu gewinnen. Fast täglich gibt es in dem Land Gewalttaten, 2011 wurden nach Angaben der Organisation Iraqi Body Count mehr als 4000 Menschen getötet.