Iraks Präsident Fuad Masum ist am Dienstag in Riad vom saudiarabischen König Abdullah empfangen worden. Einen Kontakt auf höchster Ebene zwischen dem schiitisch dominierten Irak und dem sunnitischen Saudi-Arabien hat es seit Jahren nicht gegeben.
Masum habe «seine Freude über den Besuch und das Treffen mit seinem Bruder, dem König, ausgedrückt», meldete die amtliche saudiarabische Nachrichtenagentur SPA. Auf der Tagesordnung standen demnach die jüngsten regionalen und nationalen Entwicklungen sowie bilaterale Beziehungen und Möglichkeiten, diese zu verbessern.
Das Verhältnis beider Staaten war seit den ersten Wahlen nach dem Sturz von Saddam Hussein zerrüttet, als die schiitische Bevölkerungsmehrheit auch die Regierung von den Sunniten übernahm. Für zusätzliche Spannungen sorgte, dass der Iran, ein Erzfeind Saudi-Arabiens, nach dem Abzug der US-Truppen seinen Einfluss in Bagdad ausweiten konnte.
Eine vorsichtige Entspannung setze ein, als der langjährige Regierungschef Nuri al-Maliki im August von dem gemässigteren Haidar al-Abadi abgelöst wurde. Seit September beteiligt sich Riad an Luftangriffen einer US-geführten Allianz gegen die Extremistengruppe Islamischer Staat (IS) in Iraks Nachbarland Syrien.