Der Iran hat am Sonntag mit den angekündigten Raketentests begonnen. Im Rahmen eines Marinemanövers nahe der Seestrasse von Hormus feuerte die Armee eine Mittelstreckenrakete ab, wie der für die Übung zuständige Admiral Mahmud Mussawi laut Nachrichtenagentur Irna sagte.
Die getestete Boden-Luft-Rakete verfüge über „die neueste Technologie, um für Radarsysteme unsichtbare Ziele und intelligente Systeme abzuwehren, die versuchen, die Flugbahn einer Rakete zu stören“, sagte Mussawi. Seinen Angaben wurde der getestete Raketentyp im Iran „entwickelt und hergestellt“.
Teheran hatte am Freitag angekündigt, im Rahmen eines seit dem 24. Dezember stattfindenden Marinemanövers in der Seestrasse von Hormus Raketen verschiedener Reichweiten testen zu wollen. Die Tests hatten ursprünglich bereits am Samstag beginnen sollen. Dann teilte die iranische Armee jedoch mit, erst „in den kommenden Tagen“ damit beginnen zu wollen.
Versöhnlicher Ton nach harten Worten
Den Tests war ein verbaler Schlagabtausch zwischen den USA und dem Iran vorausgegangen. Irans Vizepräsident Mohammed Resa Rahimi hatte am Dienstag gesagt, im Falle der Verhängung weiterer Sanktionen gegen den Iran im Zusammenhang mit seinem Atomprogramm werde die für Öltransporte wichtige Meerenge von Hormus blockiert. Die USA kündigten an, eine Blockade nicht hinnehmen zu wollen.
Am Samstag schlug Teheran jedoch einen versöhnlicheren Ton an und erklärte sich zur Wiederaufnahme der seit fast einem Jahr auf Eis liegenden internationalen Gespräche über sein Atomprogramm bereit. Gleichentags unterzeichnete US-Präsident Barack Obama ein Gesetz, das weitere Strafmassnahmen gegen die iranische Zentralbank und den Finanzsektor vorsieht.
Im Zentrum des Atomstreits steht die Urananreicherung, denn angereichertes Uran kann für zivile Zwecke, aber auch zum Bau von Atombomben genutzt werden. Der Iran versichert, Atomenergie nur für friedliche Zwecke zu nutzen.