Der Iran hat UNO-Atomkontrolleuren nach Angaben von Diplomaten den Zugang zu einer verdächtigen Militäranlage verwehrt. Die Experten der Atomaufsicht IAEA hätten bei ihrem dreitägigen Besuch Ende Januar die Anlage Parchin südöstlich der Hauptstadt Teheran untersuchen wollen.
Auf ihr Gesuch hätten die Inspektoren aber keine Antwort erhalten, sagten mehrere westliche Vertreter am Freitag. Die Islamische Republik habe die Anfrage nicht direkt abgelehnt, sei ihr aber ausgewichen. Iranische Regierungsvertreter waren zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Die Diplomaten widersprachen damit der iranischen Darstellung, nach denen die Gespräche „konstruktiv“ verlaufen seien. „Es wurde bei diesem Besuch nichts erreicht und in Wahrheit konnte die Aufsicht den Iran nicht einmal dazu bewegen, sich auf die möglichen militärischen Dimensionen einzulassen“, sagt ein westlicher Diplomat. Für den 21. und 22. Februar sind weitere Gespräche der Inspektoren mit der Führung in Teheran geplant.
Der Komplex in Parchin steht seit längerem im Visier der Aufseher. In einem IAEA-Bericht hiess es, der Iran habe hier Anlagen für Sprengtests gebaut. Die Behörde sah „klare Hinweise für die mögliche Entwicklung von Waffen“.
Der Iran steht im Verdacht, heimlich an Atomwaffen zu arbeiten. Teheran beharrt dagegen auf sein Recht auf die Nutzung der Atomkraft zu zivilen Zwecken.