Der Iran beschuldigt Deutschland, in die Anschläge auf Atomwissenschafter aus der Islamischen Republik verwickelt zu sein. Neben den USA, Israel und Grossbritannien hätten auch Geheimdienste aus Deutschland und Frankreich bei den Attentaten die Hände im Spiel gehabt
Mit diesen Worten zitierte die amtliche Nachrichtenagentur Irna am Freitag Geheimdienstminister Heidar Moslehi. Ein Sprecher der deutsche Regierung erklärte, „derartige abstruse Vorwürfe“ würden nicht kommentiert.
Seit 2010 wurden mindestens vier iranische Forscher mit Verbindung zum Atomprogramm bei Anschlägen getötet. Die Führung in Teheran beschuldigte als Drahtzieher vornehmlich die USA und Israel.
Während die Vereinigten Staaten die Vorwürfe zurückwiesen, schwieg Israel dazu. Der Iran wird beschuldigt, unter dem Deckmantel der Energieerzeugung an Atomwaffen zu arbeiten. Die Führung in Teheran bestreitet dies und verweist auf ihr Recht auf Nutzung der zivilen Atomtechnik.
Dass Moslehi nun Vorwürfe gegen Deutschland und Frankreich erhob, ist für Oliver Thränert vom Zentrum für Sicherheitsstudien in Zürich ein Zeichen, dass der Minister jeglichen Kompromiss in den Verhandlungen mit den sechs Weltmächten im Atomstreit ablehnt, wie die Nachrichtenagentur Reuters schreibt.
Deutschland und Frankreich haben sich zusammen mit den USA, Grossbritannien, Russland sowie China bislang vergeblich um eine diplomatische Lösung bemüht.