Iran will Barenboim-Auftritt in Teheran nicht zulassen

Der Iran will einen Auftritt des israelisch-argentinischen Dirigenten Daniel Barenboim in Teheran nicht zulassen. «Der Iran erkennt das zionistische Regime (Israel) nicht an und wird auch nicht mit Künstlern dieses Regimes zusammenarbeiten», hiess es am Freitag.

Ägypten hatte keine Berührungsängste mit dem jüdischen Kulturschaffenden: Daniel Barenboim dirigiert während eines Konzerts im Opernhaus von Kairo im April 2009. (Archiv) (Bild: sda)

Der Iran will einen Auftritt des israelisch-argentinischen Dirigenten Daniel Barenboim in Teheran nicht zulassen. «Der Iran erkennt das zionistische Regime (Israel) nicht an und wird auch nicht mit Künstlern dieses Regimes zusammenarbeiten», hiess es am Freitag.

Barenboim plante mit der Berliner Staatskapelle ein Konzert in Teheran. Der deutsche Aussenminister Frank-Walter Steinmeier sollte Schirmherr sein. Barenboim ist Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper.

Der Sprecher des iranischen Kulturministeriums sagte der Nachrichtenagentur Fars am Freitag weiter, sobald das Ministerium erfahren habe, dass der Dirigent des geplanten Konzerts ein israelischer Staatsbürger sei, sei das Konzert vom Minister selbst abgesagt worden. Zuvor hatte Israel Protest gegen die Konzertpläne angekündigt.

Barenboim hat immer wieder die israelische Siedlungspolitik und die Haltung der verschiedenen Regierungen gegenüber den Palästinensern kritisiert.

Zusammen mit dem palästinensischen Literaturwissenschaftler Edward Said gründete er 1999 das Orchester des West-östlichen Divans. Das Orchester setzt sich jeweils zur Hälfte aus jungen Musikern aus Israel einerseits sowie den palästinensischen Autonomiegebieten, Libanon, Ägypten, Syrien, Jordanien und Spanien zusammen.

Im August 2005 gab das Orchester ein vielbeachtetes Konzert in Ramallah im palästinensischen Westjordanland, das in vielen Ländern live im Fernsehen übertragen wurde.

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