Iranische Journalisten fallen auf amerikanischen Scherz herein

Die iranische Nachrichtenagentur ist auf einen Scherz einer US-Satirezeitschrift über die angebliche Beliebtheit des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmedinedschad hereingefallen. Die Agentur Fars übernahm am Freitag die Geschichte des Magazins „The Onion“, das ausschliesslich aus erfundenen Beiträgen besteht.

Der iranische Präsident Mahmud Ahmedinedschad in New York (Archiv) (Bild: sda)

Die iranische Nachrichtenagentur ist auf einen Scherz einer US-Satirezeitschrift über die angebliche Beliebtheit des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmedinedschad hereingefallen. Die Agentur Fars übernahm am Freitag die Geschichte des Magazins „The Onion“, das ausschliesslich aus erfundenen Beiträgen besteht.

Darin war von einer vermeintlichen Umfrage die Rede, laut der die Mehrheit der weissen Amerikaner eher Ahmadinedschad als Barack Obama zum Präsidenten wählen würde. Zunächst übernahm der englische Dienst von Fars die einige Tage zuvor erschienene „Onion“-Geschichte.

Dann wurde diese wörtlich für den iranischen Dienst übersetzt, wobei aber die Beschreibung Ahmadinedschads als „ein Mann, der wiederholt den Holocaust geleugnet hat und viele politische Gefangene hinrichten liess“ ausgelassen wurde.

Übernommen wurde hingegen das erfundene Zitat eines fiktiven Bewohners von West Virginia, der erklärte, er würde lieber mit Ahmadinedschad zu einem Baseballspiel gehen, weil dieser „die nationale Sicherheit ernst nimmt und sich niemals von schwulen Demonstranten vorschreiben lassen würde, wie er das Land zu regieren hat, so wie Obama es tut“.

„Onion“-Herausgeber Will Tracy reagierte begeistert auf den gelungenen Scherz. In einer Erklärung bezeichnete er Fars scherzhaft als „Ableger von ‚Onion'“ und gratulierte den iranischen Journalisten zu ihrer „grossartigen Reportage“.

Nächster Artikel