Der Iran hat Saudi-Arabien aufgefordert, die Militärangriffe auf Huthi-Rebellen im Jemen einzustellen. «Was immer Ihr (Saudis) verfolgt, Angriffe auf unschuldige Kinder bringen Euch keine regionale Vormachtstellung, sondern nur Schande», sagte Präsident Hassan Ruhani.
Die Angriffe würden eine Spirale der Gewalt in der Region auslösen, was letztendlich auch Konsequenzen für Saudi-Arabien haben werde, sagte Ruhani am Samstag während einer Militärparade in Teheran. Er verlangte erneut eine politische Lösung der Jemen-Krise.
Der Atomstreit mit dem Westen habe gezeigt, dass es keine Differenzen in der Welt gebe, die nicht durch politische Verhandlungen gelöst werde könnten, sagte der Kleriker weiter.
Waffenruhe und humanitäre Hilfe
Bereits am Vortag hatte der Iran der UNO einen Vier-Punkte-Plan zur Befriedung des kriegerischen Konflikts im Jemen vorgelegt. Dieser sieht eine Waffenruhe und eine Einstellung ausländischer Militäreinsätze vor.
Darüber hinaus sollen humanitäre Hilfeleistungen bereit gestellt werden, politische Gespräche wieder aufgenommen und eine Regierung der nationalen Einheit gebildet werden.
Dies führte Aussenminister Mohammed Jawad Zarif in einem Brief an UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon aus. Die Vereinten Nationen müssten sich für ein Ende der «sinnlosen Luftangriffe» einsetzen, hiess es darin zudem.
Heftige Kämpfe
Schiitische Huthi-Rebellen und mit ihnen verbündete Soldaten liefern sich im Jemen seit Wochen heftige Kämpfe mit den Truppen und Milizen von Präsident Abed Rabbo Mansour Hadi, der im Februar aus der Hauptstadt Sanaa in die Hafenstadt Aden floh.
Als die Rebellen Mitte März auf Aden vorrückten, setzte sich Hadi nach Saudi-Arabien ab und bat um militärische Hilfe. Seit dem 26. März fliegt eine von Riad angeführte Allianz Luftangriffe im Jemen. Saudi-Arabien wirft dem Iran vor, die Huthi-Miliz militärisch zu unterstützen, was Teheran kategorisch zurückweist.