Der iranische Präsident Hassan Ruhani hat ein Ende der Luftangriffe auf die schiitischen Huthi-Rebellen in Jemen gefordert. Zugleich sprach er sich für eine politische Lösung des Konflikts aus.
«Eine grosse Nation wie Jemen wird sich durch Bombardement nicht unterwerfen lassen», sagte Ruhani am Donnerstag in einer im Fernsehen übertragenen Rede. «Wir sollten über ein Ende des Krieges, über einen Waffenstillstand nachdenken.»
Die Jemeniten sollten sich an den Verhandlungstisch setzen und dort selbst über ihre Zukunft entscheiden. Diese liege in den Händen des jemenitischen Volkes und nicht in den Händen anderer.
Saudi-Arabien versucht, unterstützt durch andere arabische Staaten, den Vormarsch der Huthis in Jemen mit Luftangriffen zu bremsen. Sie werfen dem schiitischen Iran vor, die Huthis in ihrem Aufstand gegen den legitimen Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi zu unterstützen.
Auch am Donnerstag setzte die saudiarabische Luftwaffe ihre Angriffe auf Einrichtungen der Huthis in mehreren Gebieten Jemens fort. Bislang haben die Bombardements die Rebellen aber nicht aufhalten können. Der Iran hat inzwischen zwei Kriegsschiffe in den Golf von Aden vor die Küste Jemens entsandt. Sie wurden offiziell zur Abwehr von Piratenangriffen in die wichtige Schifffahrtstrasse beordert.
Kerry warnt den Iran
US-Aussenminister John Kerry warnte den Iran davor, weiter die Huthi zu unterstützen. Der Iran müsse begreifen, «dass die USA nicht zusehen werden, wie die Region destabilisiert wird oder wie Leute über internationale Grenzen hinweg in anderen Ländern offen Krieg führen», sagte Kerry am Mittwochabend im US-Fernsehsender PBS.
Es sei «offensichtlich», dass vom Iran aus Flugzeuge in den Jemen geflogen seien und das es immer noch solche Flüge gebe.
Die USA unterstützen den Kampf gegen die Huthis mit logistischer und geheimdienstlicher Hilfe. Seit Mittwoch betankt das US-Militär saudiarabische Kampfflugzeuge, die Ziele im Jemen angreifen, in der Luft. In Riad sind zudem zwölf US-Militärberater im Einsatz.