Irans Präsident Hassan Ruhani hat sich offiziell für eine zweite Amtszeit registrieren lassen. «Falls die Bürger mich wollen, nehme ich für weitere vier Jahre diese schwere Mission in Angriff», sagte er am Freitag.
Besonders wichtig seien ihm weiterhin eine moderate und rationale Aussenpolitik, Wirtschaftsreformen, insbesondere weniger Arbeitslosigkeit sowie politische und gesellschaftliche Freiheiten für das Volk, ergänzte Ruhani im Innenministerium nach seiner Registrierung für die Präsidentenwahl am 19. Mai.
Die Wiederwahl des 68-Jährigen ist aber alles andere als gesichert. Der einflussreiche Klerus ist von seinem pro-westlichen – und nicht ausreichend islamisch-geprägten – Kurs nicht begeistert. Die Hardliner werfen ihm mit dem Atomabkommen von 2015 sogar einen «diplomatischen Ausverkauf» des Landes vor.
Ruhani will jedoch im Falle seiner Wiederwahl das Atomabkommen von 2015 nicht antasten. «Einige (der Kandidaten) wollen den Deal ja regelrecht auslöschen, aber die, die Tag und Nacht daran gearbeitet haben, werden bis zum letzten Schritt daran festhalten», versicherte der Präsident nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna.
Ruhanis Gegenkandidaten werfen ihm und den Reformern vor, mit dem Abkommen die vom Land erwarteten Ziele nicht erreicht zu haben. Vor allem die wirtschaftlichen Ziele seien klar verfehlt worden, da der Westen auch nach der Aufhebung der Sanktionen immer noch nicht mit dem Iran zusammenarbeiten wolle. Daher wollen die Konservativen und die Hardliner eine Revision oder gar Aussetzung des Deals.
Als Spitzenkandidat schicken der Klerus sowie der erzkonservative Flügel des Landes Ebrahim Raeissi ins Rennen. Der Leiter der einflussreichen Wohltätigkeitsstiftung des Imam-Resa-Mausoleums in Maschhad gilt als einer der einflussreichsten Kleriker im Land. Für die Hardliner kandidiert Ruhanis politischer Erzfeind und Vorgänger Mahmud Ahmadinedschad.