Der iranische Wächterrat hat fast 2000 Kandidaten von der Teilnahme an den bevorstehenden Parlamentswahlen ausgeschlossen. Ein Sprecher des Kontrollgremiums erklärte am Dienstag, von 5395 Bewerbern hätten 3444 eine Zulassung erhalten.
Politikern zufolge wies der aus Klerikern und Juristen gebildete Rat viele Kandidaten des Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad ab. Damit werde der Präsident bei der Wahl am 2. März auf jüngere und kaum bekannte politische Bewerber zurückgreifen müssen.
Dies dürfte den Anhängern des geistlichen Oberhaupts, Ajatollah Ali Chamenei, bei der Abstimmung einen Vorteil verschaffen. Reformer nehmen an der Wahl kaum teil. Damit läuft sie auf einen Kampf zwischen verschiedenen Erzkonservativen hinaus.
Wer im Iran bei der Parlamentswahl antreten will, muss sich beim Innenministerium registrieren lassen, das die Bewerber überprüft. Anschliessend muss die Genehmigung der zwölf Mitglieder des Wächterrats eingeholt werden. Sie werden vom geistlichen Oberhaupt ernannt.