Ire Daniel Martin triumphiert in Lüttich

Daniel Martin gewinnt als erster Ire seit 1989 den Ardennen-Klassiker Lüttich – Bastogne – Lüttich. Der 26-Jährige bezwingt den Mitfavoriten Joaquim Rodriguez auf den letzten Metern.

Überraschungssieger bei Lüttich-Bastogne-Lüttich: Daniel Martin (Bild: Si)

Daniel Martin gewinnt als erster Ire seit 1989 den Ardennen-Klassiker Lüttich – Bastogne – Lüttich. Der 26-Jährige bezwingt den Mitfavoriten Joaquim Rodriguez auf den letzten Metern.

Die Grundlage für den Triumph Martins beim ältesten Eintagesrennen basierte auf einer hervorragenden Teamleistung der Garmin-Equipe, die das Finale der 99. Austragung der «Doyenne» bestimmte.

Nachdem am drittletzten Aufstieg, an der Côte de la Redoute, nicht wie von den Favoriten erhofft eine Vorselektion hatte herbeigeführt werden können, umfasste das Feld 20 km vor dem Ziel noch rund 70 Fahrer. Wenig später lancierte Alberto Contador eine Attacke. Dem Spanier konnten schliesslich fünf weitere Profis folgen, unter ihnen war auch Ryder Hesjedal. Dieser setzte 16 km vor der Ziellinie zur Flucht an und nahm die letzte Rampe, die Côte de Saint-Nicolas, solo in Angriff nahm. Wenig später wurde der Kanadier vom Team Garmin, im vergangenen Jahr Gewinner des Giro d’Italia, jedoch von Martin, Rodriguez, Alejandro Valverde, Carlos Betancur und Michele Scarponi eingeholt.

Garmin war mit Hesjedal und Martin somit mit zwei Fahrern in der entscheidenden Phase des letzten Frühjahrsklassikers vertreten. Hesjedal verrichtete die Führungsarbeit, bis Rodriguez zu Beginn der Flamme rouge angriff. Der Spanier schien bereits seinen dritten Saisonsieg bejubeln zu dürfen, ehe Martin das Loch doch noch schliessen konnte und den Mitfavoriten auf den Sieg auf den letzten Metern entscheidend zu distanzieren vermochte. Der 26-Jährige feierte damit den grössten Erfolg seiner Karriere und sorgte für den ersten irischen Sieg seit 24 Jahren und dem Triumph von Sean Kelly.

Platz 3 sicherte sich im Sprint der ersten Verfolger Rodriguez‘ Landsmann Alejandro Valverde, derweil die Belgier einmal mehr in diesem Frühjahr die Geschlagenen waren. Als bester Einheimischer klassierte sich der Weltmeister Philippe Gilbert mit 18 Sekunden Rückstand im 7. Rang. Belgien blieb damit erstmals seit 1945 ohne Sieg bei einem Frühjahrsklassiker. Nicht einmal bei einem Halbklassiker schaute ein Erfolg heraus.

Die Geschichte des Rennens über 261,5 km hatte lange Zeit eine sechsköpfige Ausreissergruppe geschrieben, der mit Pirmin Lang und Jonathan Fumeaux auch zwei Schweizer angehörten. Die beiden Profis vom Westschweizer Team IAM fuhren mit ihren Begleitern nach der Flucht kurz nach dem Start einen maximalen Vorsprung von nahezu 14 Minuten heraus. 38 km vor dem Ziel wurde die zuletzt noch fünf Ausreisser umfassende Gruppe mit Fumeaux und Lang, der schon vor vier Tagen bei der Flèche Wallonne mit einer Flucht hatte auf sich aufmerksam machen können, gestellt. Bester Schweizer wurde schliesslich Michael Albasini mit Platz 51.

WorldTour. 99. Lüttich – Bastogne – Lüttich (261,5 km): 1. Daniel Martin (Irl) 6:38:07. 2. Joaquim Rodriguez (Sp) 0:03 zurück. 3. Alejandro Valverde (Sp) 0:09. 4. Carlos Betancur (Kol). 5. Michele Scarponi (It), beide gleiche Zeit. 6. Enrico Gasparotto (It) 0:18. 7. Philippe Gilbert (Be). 8. Ryder Hesjedal (Ka). – Ferner: 51. Michael Albasini (Sz) 1:40. 64. Marcel Wyss (Sz) 4:40. 100. Reto Hollenstein (Sz) 8:29. 111. Oliver Zaugg (Sz). 122. Mathias Frank (Sz), beide gleiche Zeit. – 148 klassiert. – Aufgegeben u.a.: Jonathan Fumeaux (Sz), Richie Porte (Au).

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