In Luzern hat am Freitag das bisher grösste Rockfestival der Zentralschweiz begonnen. Gegen 20’000 Hardrocker trotzten auf der Allmend strömendem Regen. Am Abend beglückte die Kultband Iron Maiden die Fans wie erwartet mit einer pompösen Show.
Die sechs britischen Ikonen der «Eisernen Jungfrau» betraten um 21.06 Uhr die Festival-Bühne am «Allmend rockt presents: Sonisphere». Für das Publikum kam es einer Erlösung gleich. Es hatte zuvor während Stunden bei Sudelwetter und fünf Vorbands ausgeharrt.
Iron Maiden, die seit den späten 1970er-Jahren unermüdlich aktiv sind und derzeit auf ihrer «The Book of Souls»-Tour um die Welt jetten, zündeten auch in Luzern souverän ihre Show. Das Publikum bekam sowohl die alten Hymnen wie auch neue Hits von dem im September erschienen 16. Studioalbum zu hören.
Die Musiker spielten in der Kulisse eines alten Maya-Tempels, mit aufwändigen Licht- und Feuereffekten inklusive. Die Heavy-Metal-Herren um die 60 bewiesen, dass sie noch nicht zum alten Eisen gehören. Der Regen zähmte allerdings auch die hartgesottenen Hardrocker im Publikum.
Abend ohne Zwischenfälle
Bis kurz vor Konzertende war es nach Angaben des Veranstalters und der Luzerner Polizei zu keinen grösseren Zwischenfällen gekommen. Um möglichst eine Schlammschlacht auf dem Festivalgelände des Open-Air-Anlasses zu verhindern, hatten die Organisatoren auf der Zirkuswiese einen Kiesplatz vorbereitet.
Am Samstag geht die ausverkaufte Rockparty weiter. Publikumsmagnet sind die deutschen Rocker Rammstein. Erwartet werden dann gegen 50’000 Besucher.
Für Luzern sind die insgesamt 70’000 Besucher an der zweitägigen Konzertreihe ein aussergewöhnlicher Aufmarsch. Im Einsatz stehen gegen 1000 Helfer. Die Hotels in der Touristenstadt sind laut dem Fachverband Luzern Hotels praktisch ausgebucht.
Die Stadtbehörden und der Veranstalter warnten im Vorfeld vor erheblichen Verkehrsbehinderungen und Lärm im Grossraum Luzern. Das Luzerner Theater hatte vorsorglich eine Tanzvorstellung mit «leisen und poetischen Tönen» im nahen Probenhaus Südpol für Freitag abgesagt.
Der Anmarsch der Fans am Freitagnachmittag durch die Stadt verlief nach Angaben der Luzerner Polizei ohne Probleme. Auf den Strassen in der Region Luzern kam der Verkehr jedoch nach Feierabend vielerorts gehörig ins Stocken. Nach einem Unfall staute sich auf der A2 der Verkehr auf den nördlichen Zufahrten nach Luzern auf jeweils bis zu fünf Kilometern.