Der Anführer der Extremistenorganisation Islamischer Staat (IS) in Afghanistan und in Pakistan ist nach Angaben des afghanischen Geheimdiensts bei einem Drohnenangriff der US-Streitkräfte getötet worden. Mit ihm sollen 30 weitere Extremisten getötet worden sein.
Wie der Geheimdienst NDS am Samstag in Kabul mitteilte, wurde Hafes Said am Freitag bei einem Angriff in der östlichen afghanischen Grenzprovinz Nangarhar tödlich getroffen. Die Dschihadistenmiliz äusserte sich zunächst nicht zu den Angaben.
Der Angriff sei erfolgt, als Said an einem Treffen mit weiteren IS-Gefolgsleuten teilnahm. Dabei seien auch weitere Extremisten umgekommen. Zwei zum IS gehörende Kommandanten, die früher den Taliban angehörten, bestätigten die Angaben.
Saids verstümmelte Leiche wurde demnach kurz nach dem Drohnenangriff an einem «geheimen Ort» beerdigt. Ein Sprecher der US-Truppen in Afghanistan bestätigte lediglich einen «Präzisionsschlag», ohne Details zu nennen.
Mitte Juni hatte das Pentagon in Washington einen Bericht veröffentlicht, wonach der IS bestrebt ist, seine Aktivitäten in Afghanistan auszuweiten. Die Organisation werde wahrscheinlich versuchen, ihre Präsenz in Afghanistan zu erhöhen und mit den radikalislamischen Taliban und anderen Aufständischen im Land zu konkurrieren.
Der Tod ihres örtlichen Anführers dürfte ihren Bemühungen einen schweren Schlag versetzen. Said war im Januar zum Anführer des IS in der «Provinz Khorasan» ernannt worden, einem Gebiet, das neben Afghanistan und Pakistan Teile weiterer benachbarter Länder umfasst.