Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat nach syrischen Angaben in der Wüstenstadt Palmyra eine weitere bedeutende Stätte vernichtet.
Die Extremisten sprengten am Sonntag den zwischen 193 und 211 nach Christus erbauten Triumphbogen. Das berichtete die staatliche Antikenverwaltung (DGAM) am Montag unter Berufung auf Augenzeugen.
Der Chef der Verwaltung, Mamun Abdelkarim sagte, der IS habe den am Beginn der berühmten Säulenallee von Palmyra stehenden Triumphbogen bereits vor einigen Wochen vermint. Das Bauwerk sei «eine der Ikonen von Palmyra» gewesen. Abdelkarim sprach von einer «systematischen Zerstörung» der antiken Stätte: «Sie wollen sie vollständig auslöschen.»
Der IS hat in Palmyra unter anderem bereits die einzigartigen Tempel Baal und Baal Schamin zerstört, die ebenfalls zum Unesco-Weltkulturerbe gehören. Die Extremisten enthaupteten auch den früheren Chef-Archäologen von Palmyra, Khaled Asaad.
Mit Bulldozern gegen Kloster
Die Miliz hatte Palmyra im Mai von Anhängern des Regimes eingenommen. Die Oasenstadt in der zentralsyrischen Wüste war eines der herausragenden Zentren im Altertum. Die Unesco erklärte die Ruinen der ehemaligen Handelsmetropole der legendären Königin Zenobia im Jahr 1980 zum Weltkulturerbe.
In seiner radikalen Lesart des Islams verurteilt der IS nicht islamische Gebetsorte wie den Baal-Schamin-Tempel als Stätten der «Vielgötterei» und des «Unglaubens». Auch vor christlichen Bauten machen die Jihadisten keinen Halt.
So zerstörten sie kürzlich in dem Ort Karjatain westlich von Palmyra mit Bulldozern das jahrhundertealte Kloster Mar Elian, weil dort Heilige angebetet wurden. Auch im Irak hat die Terrormiliz zahlreiche Kulturstätten vernichtet.