Bei drei Anschlägen im grössten Schiiten-Viertel von Damaskus sind nach amtlichen Angaben mindestens 45 Menschen getötet worden. Die sunnitische Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich zum Anschlag nahe der schiitischen Pilgerstätte der Sajida-Seinab-Moschee.
Etwa weitere 110 Menschen seien verletzt, teilte das syrische Innenministerium am Sonntag mit. In einer gleichentags im Internet verbreiteten Erklärung der sunnitischen Fanatiker vom so genannten Islamischen Staat (IS) hiess es, zwei «Soldaten des Kalifats» des IS hätten bei einem «Märtyrer-Einsatz in einem Nest der Ungläubigen» in Sajida Seinab fast 50 Menschen getötet und 120 weitere verletzt.
Nach Angaben der amtlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana war nahe dem schiitischen Schrein von Sajida Seinab im südlichen Damaskus eine Autobombe explodiert, gleichzeitig sprengten sich zwei Selbstmordattentäter in die Luft. Laut Sana wurden mindestens 45 Menschen getötet und 110 weitere verletzt.
Im befindet sich der Schrein der Tochter des Mohammed-Cousins Ali ibn Abi Taleb, den die Schiiten als rechtmässigen Nachfolger des Propheten erachten.
Das Heiligtum ist eine Pilgerstätte für Schiiten aus aller Welt. Der Nachfolge-Streit ist der Grund für die Spaltung des Islams in Schiiten und Sunniten.
In den ersten Jahren des syrischen Bürgerkrieges war Sajida Seinab Schauplatz heftiger Kämpfe. Diese liessen nach, seit die syrische Armee und Schiiten-Milizen unter Führung der libanesischen Hisbollah den Stadtteil absichern.