Im Norden der westafrikanischen Republik Mali haben die dort herrschenden Islamisten die Ausstrahlung weltlicher Musik im Radio untersagt. Die „Verbreitung westlicher Musik“ in den Regionen Gao, Timbuktu und Kidal sei künftig verboten.
Das Verbot trete am Mittwoch in Kraft, sagte der Sprecher der Bewegung für die Einheit und den Dschihad in Westafrika (Mujao), Oussama Ould Abdel Kader, der Nachrichtenagentur AFP. Mit „satanischer“ Musik müsse Schluss sein. Stattdessen müsse es Koranverse geben.
Betreiber privater Radios in den Städten Gao und Niafunke bestätigten die Anordnung der Islamisten. Diese waren in jüngster Zeit im Norden Malis verstärkt gegen Medienleute vorgegangen.
In dem westafrikanischen Land hatte im März eine Gruppe von Soldaten den langjährigen Präsidenten Amadou Toumani Touré gestürzt. In dem Machtvakuum nach dem Putsch gelang es Tuareg-Rebellen und mehreren islamistischen Gruppen innerhalb weniger Tage, den Norden Malis unter ihre Kontrolle zu bringen.
Die Tuareg-Rebellen wurden jedoch zunehmend von den Islamisten der Mujao und dem Al-Kaida-Ableger Ansar Dine vertrieben.