Die Islamisten im Norden Malis haben ihre Repressionen gegen die Bevölkerung fortgesetzt. Wie Augenzeugen berichteten, nahmen Mitglieder der Gruppe Al-Kaida im islamischen Maghreb (Aqmi) am Freitag in der Stadt Timbuktu Frauen fest, die zuhause unverschleiert waren.
Bei einer Offensive gegen die Islamisten-Miliz Mujao erlitten Tuareg-Rebellen übereinstimmenden Quellen zufolge unterdessen eine herbe Niederlage.
Ein Abgeordneter sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Festnahmen von Unverschleierten in Timbuktu seien am Donnerstag und Freitag in den Häusern der Frauen erfolgt. Ärzte berichteten, die Frauen seien im Gebäude einer ehemaligen Bank in Timbuktu „inhaftiert“ worden.
Aqmi und die islamistische Miliz Ansar Dine haben seit dem Frühjahr die Kontrolle über Timbuktu übernommen. Im Namen der Scharia, des islamischen Rechts, verübten sie zahlreiche Übergriffe und zerstörten Jahrhunderte alte Mausoleen in der Stadt, die auf der Liste des Weltkulturerbes der UNO-Kulturorganisation UNESCO stehen.
Vertreter von Ansar Dine, die sich in Erklärungen von Aqmi abgrenzen, verhandeln derzeit in Burkina Faso über eine Beilegung des Konflikts im Norden Malis.
Die Tuareg-Rebellen der Nationalen Bewegung der Befreiung von Azawad (MNLA) starteten unterdessen eine Offensive, um das Gebiet um Gao im Nordosten Malis von der Islamisten-Miliz Mujao zurückzuerobern. Die Tuareg hätten allerdings „eine schwere Niederlage“ erlitten und in einem Hinterhalt mehrere Männer verloren, verlautete aus malischen Sicherheitsquellen.