Islamistische Rebellen der Gruppe Ansar Dine haben im Norden Malis nach Angaben von Bewohnern Timbuktus die Kämpfer der säkularen Tuareg-Rebellen aus deren ehemaligen Hauptquartier auf dem Flughafen der Stadt vertrieben.
Wie Augenzeugen berichteten, gaben die Islamisten den ursprünglich mit ihr verbündeten Tuareg-Rebellen zwei Stunden Zeit, die historische Wüstenstadt im Nordwesten des Landes zu verlassen. Als die Truppen der Islamisten anrückten, seien die Männer der Bewegung zur Befreiung von Azawad (NMLA) bereits weg gewesen, sagte ein Anwohner.
Zuvor hatten die Islamisten nach heftigen Kämpfen die Tuareg-Rebellen bereits aus der Stadt Gao vertrieben, wo diese ihr Hauptquartier für den ganzen Norden Malis eingerichtet hatten. Dabei kamen acht Menschen ums Leben.
Die islamistische Bewegung für Einheit und Dschihad in Westafrika (MUJAO) und die Tuareg hatten die Städte Kidal, Gao und Timbuktu vor drei Monaten gemeinsam unter ihre Kontrolle gebracht, nachdem ein Putsch von Soldaten gegen den früheren Präsidenten Amadou Toumani Touré am 22. März für ein Machtvakuum gesorgt hatte.
Der Umsturz ermöglichte es den Tuareg, mehreren islamistischen Bewegungen und verschiedenen kriminellen Gruppen, innerhalb weniger Tage den gesamten Norden unter ihre Kontrolle zu bringen. Seitdem ist das Land faktisch geteilt.