Islamisten zerstören zwei muslimische Heiligtümer in Libyen

Islamisten haben am Samstag in der libyschen Hauptstadt Tripolis und in der Stadt Slitan zwei heilige Grabstätten zerstört. Zudem wurde bekannt, dass in Slitan bei tagelangen Gefechten mindestens drei Menschen starben. Über die Ursachen der dortigen Zusammenstösse herrschte Unklarheit.

Auch nach dem Tod Gaddafis sind die Kämpfe in Libyen noch nicht gänzlich zum Erliegen gekommen (Symbolbild) (Bild: sda)

Islamisten haben am Samstag in der libyschen Hauptstadt Tripolis und in der Stadt Slitan zwei heilige Grabstätten zerstört. Zudem wurde bekannt, dass in Slitan bei tagelangen Gefechten mindestens drei Menschen starben. Über die Ursachen der dortigen Zusammenstösse herrschte Unklarheit.

In Tripolis feuerten Islamisten auf das Mausoleum von Al-Schaab al-Dahmani nahe dem Stadtzentrum. Die Pilgerstätte wurde dabei teilweise zerstört, das Grab des darin liegenden Weisen zudem entweiht. Radikale Strömungen im Islam lehnen die Anbetung von Heiligen neben dem Propheten Mohammed ab.

Auch im 160 Kilometer östlich von Tripolis gelegenen Slitan wurde ein Heiligtum durch muslimische Fundamentalisten zerstört. Dutzende Islamisten sprengten das Mausoleum von Scheich Abdessalem al-Asmar in die Luft. Ein Internetvideo zeigte die Explosion, während im Hintergrund Jubelrufe zu hören waren.

Bereits seit Donnerstag gibt es in Slitan gewaltsame Auseinandersetzungen, bei denen nach jüngsten Behördenangaben mindestens drei Menschen getötet wurden. Mehrere weitere Menschen seien verletzt worden, sagte ein Behördenvertreter. Demnach wurde unter anderem mit Luft- und Panzerabwehrraketen gekämpft.

Der Anlass für die Kämpfe zwischen zwei schwer bewaffneten Gruppen war unklar. Die Behörden gingen zunächst von einem Streit zwischen zwei Stämmen aus, in dem ein Mordfall gerächt werden sollte. Auch eine Auseinandersetzung zwischen Zerstörern und Verteidigern des Mausoleums von Slitan schien möglich.

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