Islamistische Rebellen nehmen Armeestellung im Norden Syriens ein

Islamistische Rebellen in Syrien haben am Sonntag eine Armeestellung in der nördlichen Provinz Raka eingenommen. Dabei hätten die Dschihadisten in Tabka Munition und Artilleriegeschütz erbeutet, berichtete die oppositionelle Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

Die syrische Armee - hier zwei Soldaten in Daraja - wird weiter von den islamistischen Rebellen zurückgedrängt (Bild: sda)

Islamistische Rebellen in Syrien haben am Sonntag eine Armeestellung in der nördlichen Provinz Raka eingenommen. Dabei hätten die Dschihadisten in Tabka Munition und Artilleriegeschütz erbeutet, berichtete die oppositionelle Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

Zudem hätten Aufständische in der östlichen Stadt Deir Essor mit ihren Panzern den Sitz einer Armeebrigade beschossen. Aktivisten bezeichneten die humanitäre Lage in der Stadt als „dramatisch“.

Die Beobachtungsstelle gab die Zahl der am Sonntag in Syrien getöteten Menschen mit mindestens 50 an, darunter 23 Zivilisten. Am Samstag gab es demnach 125 Tote, davon 52 Zivilisten. Die Angaben können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden.

Koalitionschef bedauert Ablehnung zum Dialog

Der Chef der regierungsfeindlichen Koalition, Ahmed Moas al-Chatib, beklagte unterdessen, dass die Regierung sein Angebot zum Dialog abgelehnt habe. „Damit hat das Regime eine seltene Gelegenheit verpasst und eine sehr negative Botschaft nach innen und nach aussen gesandt“, schrieb er auf seiner Facebook-Seite.

Al-Chatib hatte direkte Gespräche mit Regierungsvertretern angeboten, die „kein Blut an den Händen“ hätten. Sein Bündnis machte deutlich, dass es dabei unbedingt auch um einen Rücktritt von Staatschef Baschar al-Assad gehen müsse. Zudem drohte al-Chatib, er werde sein Gesprächsangebot zurückziehen, wenn die Regierung nicht bis Sonntag alle festgenommenen Aufständischen freilasse.

Die syrische Regierung hatte sich am Freitag zu einem Dialog mit den Aufständischen „ohne Vorbedingungen“ bereiterklärt, ohne auf das Angebot von al-Chatib einzugehen. Dieser bekam für seinen Vorstoss Unterstützung von den USA und der Arabischen Liga, aber auch von den Assad-Verbündeten Russland und Iran.

Der Syrische Nationalrat, grösster Bestandteil der Opposition, lehnte dagegen jeglichen Dialog mit der syrischen Regierung ab und propagierte stattdessen den „Sturz des Assad-Regimes mit allen seinen Bestandteilen“.

Nächster Artikel