Islands Regierung überlebt Misstrauensvotum nach «Panama Papers»

Nach dem Rücktritt des durch die «Panama Papers» in die Kritik geratenen isländischen Ministerpräsidenten hat die Regierung ein Misstrauensvotum überlebt. Im Parlament stimmten die beiden Regierungsparteien, geschlossen für die Regierung.

Die Opposition forderte die Abstimmung, nachdem der Name des liberalen Regierungschefs Gunnlaugsson (Mitte) in den Panama Papers auftauchte. (Bild: sda)

Nach dem Rücktritt des durch die «Panama Papers» in die Kritik geratenen isländischen Ministerpräsidenten hat die Regierung ein Misstrauensvotum überlebt. Im Parlament stimmten die beiden Regierungsparteien, geschlossen für die Regierung.

Sie stellen zusammen 38 Abgeordnete. Die 25 Abgeordneten der Opposition votierten am Freitag dagegen. «Wir sind das Gespött auf der ganzen Welt. Niemand denkt daran, sich zu entschuldigen oder Verantwortung zu übernehmen nach dem, was passiert ist», sagte Ottar Proppe von der Oppositionspartei Helle Zukunft am Freitag. «Gott beschütze Island und so, aber lasst die Trolle diese Regierung einkassieren.»

Die Opposition hatte die Abstimmung gefordert, nachdem der Name des liberalen Regierungschefs Sigmundur David Gunnlaugsson in den Berichten über Finanzgeschäfte mit Briefkastenfirmen aufgetaucht war. Gunnlaugssons Frau besitzt eine Firma auf den Britischen Jungferninseln.

Nach starken Protesten war Gunnlaugsson zurückgetreten. Als neuen Ministerpräsidenten hatte seine Fortschrittspartei Sigurdur Ingi Johannsson benannt. Gemeinsam mit der Unabhängigkeitspartei will sie bis zum Herbst weiterregieren.

Dann soll es – ein halbes Jahr vor Ende der Legislaturperiode – Neuwahlen geben. Tausende Isländer hatten seit Montag gegen Gunnlaugsson und seine Regierung protestiert.

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