Zuständige Stellen in Israel haben erstmals bestätigt, dass ein spanischer Blauhelmsoldat Ende Januar durch Beschuss israelischer Streitkräfte getötet wurde.
«Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass der spanische Soldat tatsächlich durch Artilleriefeuer der israelischen Streitkräfte getötet wurde», erklärte ein Vertreter der Sicherheitskräfte, der namentlich nicht genannt werden wollte. Dem Vorfall sei ein Angriff der Hisbollah vorausgegangen, «bei dem zwei unserer Soldaten starben».
Auf Anfrage erklärte dazu die Pressestelle der Armee, der Beschuss des UNO-Wachpostens an der libanesischen Grenze sei «ein unglückliches Versehen» gewesen.
«Wir arbeiten daran, solche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden», hiess es weiter. Die Armee habe eine «gründliche Untersuchung» des Geschehens vorgenommen und die Ergebnisse den spanischen Streitkräften übermittelt.
Bei dem Gefecht, das nach einer Attacke der radikalen Schiitenmiliz Hisbollah auf einen israelischen Militärkonvoi begann, war der 36-jährige Korporal Javier Soria Toledo getötet worden. Er gehörte zu den 600 Spaniern unter den rund 10’000 UNIFIL-Soldaten aus 36 Nationen, die den seit 2006 geltenden Waffenstillstand an der Grenze zwischen Libanon und Israel überwachen.
Die spanische Zeitung «El País» hatte am Sonntag aus einem UNO-Untersuchungsbericht über denselben Vorfall zitiert, Israel habe wenige Minuten vor dem Beginn des Beschusses im Grenzgebiet die Blauhelmsoldaten gewarnt, ihre Unterstände nicht zu verlassen. Es seien aber keine genaueren Erklärungen dazu abgegeben worden.
In den beiden folgenden Stunden habe Israel dann 120 Artilleriegeschosse und 90 Mörsergranaten in die betroffene Zone gefeuert.