Die erste Gruppe von insgesamt 104 arabischen Langzeithäftlingen in israelischen Gefängnissen soll am 13. August freigelassen werden. Die Freilassung aller Gefangenen erfolge in vier Schritten, gab der palästinensische Chefunterhändler Saeb Erakat am Wochenende bekannt.
In einem ersten Schritt kommen laut Erakat 26 Häftlinge frei. Die israelische Regierung hatte zuvor erklärt, die zeitliche Abfolge der Freilassungen werde von den Fortschritten bei den neu gestarteten direkten Friedensgesprächen abhängen.
Das Kabinett hatte der Freilassung der 104 mindestens seit 20 Jahren inhaftierten Palästinenser oder arabischen Israelis vor einer Woche zugestimmt und damit den Weg für eine Wiederaufnahme von Friedensverhandlungen geebnet, die drei Jahre lang unterbrochen waren.
Nach Angaben der israelischen Verhandlungsführerin Zipi Livni sollen die vergangene Woche in Washington begonnenen Direktgespräche in der zweiten Augustwoche in der Region fortgeführt werden.
Abwechselnde Verhandlungsorte
Die Justizministerin sagte am Samstag dem privaten israelischen Fernsehsender «Kanal 10», die Gespräche würden abwechselnd in Israel und den Palästinensergebieten stattfinden und die ersten vor dem Friedensabkommen von Oslo (1993) inhaftierten Gefangenen würden noch vor den nächsten Treffen frei kommen.
Bei den Verhandlungen sollen alle Kernprobleme im Nahost-Konflikt auf den Tisch kommen. Dazu zählen die Grenzziehung, die Zukunft Jerusalems sowie das Schicksal von 5,3 Millionen registrierten palästinensischen Flüchtlingen sowie Sicherheitsgarantien für Israel. Hauptziel ist eine Einigung auf eine Zwei-Staaten-Lösung binnen neun Monaten.