Israels Sicherheitskräfte haben am Dienstag acht Häuser in der israelischen Siedlung Ofra im Westjordanland geräumt. Die Häuser waren auf palästinensischem Privatland errichtet worden.
Hunderte Polizisten und Grenzsoldaten standen im Einsatz, wie eine Sprecherin mitteilte. Elf Polizisten seien verletzt worden. Zwei Räumungsgegner seien nach Angriffen auf Einsatzkräfte festgenommen worden. In einem Haus hätten sich zahlreiche Menschen verschanzt.
Israels Höchstes Gericht hatte die Zerstörung der neun Häuser bis zum 5. März angeordnet, weil sie auf palästinensischem Privatland errichtet wurden. Das Gericht lehnte eine Petition ab, die Häuser nur zu versiegeln und nicht zu zerstören.
Anfang Februar war bereits die nahegelegene wilde Siedlung Amona geräumt worden. Dabei gab es teilweise heftigen Widerstand von Räumungsgegnern.
Nicht von Legalisierung betroffen
Am 6. Februar billigte Israels Parlament ein umstrittenes Gesetz zur Legalisierung wilder Siedlungen, die auf palästinensischem Privatland errichtet wurden. Dies betrifft jedoch nicht die Häuser in Ofra.
Rund 600’000 Israelis leben in mehr als 200 Siedlungen im Westjordanland und in Ost-Jerusalem. Israel unterscheidet zwischen Siedlungen, die mit Genehmigung der Regierung entstanden, und wilden Aussenposten, die durch das Gesetz rückwirkend legalisiert werden sollen.
Der UNO-Sicherheitsrat hatte Israel im Dezember zu einem vollständigen Siedlungsstopp in den besetzten Palästinensergebieten einschliesslich Ost-Jerusalem aufgefordert. Siedlungen wurden als Verstoss gegen internationales Recht und grosses Hindernis für einen Frieden in Nahost bezeichnet.