Aus Protest gegen die Aufnahme der Palästinenser in die UNESCO hat Israel seine Beitragszahlungen gestoppt. Israel will die für die UNO-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur eingeplanten zwei Millionen Dollar nun für regionale Kooperation verwenden.
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe angeordnet, Initiativen in der Region zu unterstützen, welche die gleichen kulturellen und wissenschaftlichen Ziele verfolgten wie die UNESCO, hiess es am Donnerstag aus Netanjahus Büro. Die USA stellten ihre Zahlungen an die UNESCO bereits am Montag vorläufig ein.
Die UNESCO-Generalversammlung hatte mit 107 zu 14 Stimmen bei 52 Enthaltungen (unter anderem der Schweiz) für die Anerkennung der Palästinenser als neues Vollmitglied der Organisation gestimmt. Der Entscheid fördere nicht den Frieden, sondern bewirke das Gegenteil, hiess es am Donnerstag aus dem Büro Netanjahus.
Der einzige Weg zum Frieden führe über „direkte Verhandlungen ohne Vorbedingungen“. Als Reaktion auf den UNESCO-Entscheid hatte Israel zudem Sanktionen gegen die palästinensische Autonomiebehörde verhängt und die Beschleunigung des umstrittenen Siedlungsbaus in Ost-Jerusalem und dem Westjordanland verkündet.