Israel stellt Stefan Zweigs Abschiedsbrief ins Netz

Die Israelische Nationalbibliothek hat den Abschiedsbrief des österreichisch-jüdischen Schriftstellers Stefan Zweig 70 Jahre nach dessen Suizid ins Netz gestellt.

Vor 70 Jahren nahm sich der Schriftsteller Stefan Zweig im Exil das Leben. (Bild: Fayer)

Die Israelische Nationalbibliothek hat den Abschiedsbrief des österreichisch-jüdischen Schriftstellers Stefan Zweig 70 Jahre nach dessen Suizid ins Netz gestellt.

Der Autor, der mit Werken wie „Ungeduld des Herzens“ und „Schachnovelle“ weltberühmt wurde, hatte sich im Februar 1942 im brasilianischen Exil aus Verzweiflung über den Nationalsozialismus und den Verlust der literarischen Heimat gemeinsam mit seiner Frau das Leben genommen.

Nach Angaben der Nationalbibliothek hatte Zweig schon 1933 Interesse daran bekundet, einen Teil seines persönlichen Archivs an die Einrichtung in Jerusalem zu übergeben. Dort gibt es daher heute ein Stefan-Zweig-Archiv.

Die israelische Zeitung „Haaretz“ schrieb am Donnerstag, ein jüdischer Arzt habe den Original-Brief Ende der 1990er Jahre nach Jerusalem geschickt. In dem Archiv in Jerusalem befänden sich auch Briefwechsel Zweigs mit bekannten Persönlichkeiten wie Albert Einstein und Sigmund Freud.

In Zweigs handschriftlichem Abschiedsbrief heisst es unter anderem: „Ehe ich aus freiem Willen und mit klaren Sinnen aus dem Leben scheide, drängt es mich, eine letzte Pflicht zu erfüllen: diesem wundervollen Lande Brasilien innig zu danken, das mir und meiner Arbeit so gut und gastlich Rast gegeben.“ Seine Kräfte seien jedoch „durch die langen Jahre heimatlosen Wanderns erschöpft“, schrieb er.

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