Ein israelischer Ex-Soldat will einem Bericht der Zeitung „Haaretz“ zufolge Palästinenser werden und hat sich damit zwischen alle Stühle gesetzt. Die Palästinenser trauen ihm nicht und die Israelis verdächtigen ihn des Terrorismus.
Andrej Pschenichnikow sei vor einigen Monaten in die Nähe von Bethlehem gezogen und habe sich dort als Kellner und Bauarbeiter durchgeschlagen, berichtete die Zeitung am Freitag weiter. Er habe „am politischen Kampf für die Rechte der Palästinenser“ teilnehmen und „das privilegierte zionistische Leben aufgeben“ wollen, wurde der 24-Jährige zitiert.
„Ich wollte zeigen, dass ein Leben mit den Palästinensern möglich ist, wenn man ihnen nicht als Feind begegnet“, habe der junge Mann gesagt, der in der früheren Sowjetunion geboren wurde und vor elf Jahren nach Israel kam. Als Soldat war er unter anderem auch im Westjordanland eingesetzt.
Sein Leben bei den Palästinensern endete jedoch vorerst, als ihn die palästinensische Polizei auf Gesuch der israelischen Behörden festnahm und nach Israel abschob. Dort wurde ihm zunächst vorgeworfen, ein Terrorist zu sein, der die Zerstörung Israels beabsichtige, dann aber wurde er freigelassen. Auch sein Wunsch, die israelische Staatsbürgerschaft abzulegen, sei bisher nicht erfüllt worden.