Israelisches Sicherheitskabinett stoppt Verteilung von Gasmasken

In Israel werden ab Februar keine Gasmasken mehr an die Bevölkerung ausgegeben. Dies beschloss das israelische Sicherheitskabinett am Sonntag. Die Fachministerrunde reagierte damit auf die erheblich verringerte Bedrohung des Landes durch einen Chemiewaffenangriff.

Israel stellt nur noch begrenzt Gasmasken her (Archiv) (Bild: sda)

In Israel werden ab Februar keine Gasmasken mehr an die Bevölkerung ausgegeben. Dies beschloss das israelische Sicherheitskabinett am Sonntag. Die Fachministerrunde reagierte damit auf die erheblich verringerte Bedrohung des Landes durch einen Chemiewaffenangriff.

Ab Februar werde die Herstellung von Gasmasken lediglich begrenzt fortgesetzt; neu ausgerüstet würden dann nur noch Rettungskräfte, hiess es in einer Mitteilung der Regierung. Zum Jahresende werde das Sicherheitskabinett eine neue Gefahrenabschätzung vornehmen. Etwa zwei Drittel aller israelischen Haushalte sind nach Angaben des Katastrophenschutzes gegenwärtig mit funktionstüchtigen Gasmasken ausgestattet.

Aus Furcht vor einem syrischen Angriff auf Israel, der auf ein militärisches Eingreifen der USA gegen die Regierung in Damaskus hätte folgen können, war die Nachfrage nach Schutzmasken im August sprunghaft angestiegen. Israelis haben seit 1991 gegen eine geringe Liefergebühr Anspruch auf Gasmasken. Seinerzeit hatte der Irak unter Machthaber Saddam Hussein 39 Scud-Raketen auf Israel abgefeuert.

Gemäss einer vom UNO-Sicherheitsrat im September verabschiedeten Resolution müssen die syrischen Chemiewaffen bis Mitte 2014 vollständig vernichtet sein. Die gefährlichsten Kampfstoffe – darunter Senfgas, Sarin und das Nervengas VX – sollen bis spätestens April zerstört werden. Vor diesem Hintergrund erfolgte die neue israelische Risikobewertung durch das Sicherheitskabinett am Sonntag.

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