Israels Luftwaffe zerstört Hochhäuser in Gaza

Israel verschärft seine Luftangriffe in Gaza und bombardiert dabei vermehrt Hochhäuser. Die dramatischen Zerstörungen sollen die Hamas zum Einlenken zwingen. Auch am 50. Tag der Offensive im Gazastreifen fliegen jedoch weiter Raketen nach Israel.

Die Trümmer des Al-Bascha-Gebäudes am Donnerstag in Gaza (Bild: sda)

Israel verschärft seine Luftangriffe in Gaza und bombardiert dabei vermehrt Hochhäuser. Die dramatischen Zerstörungen sollen die Hamas zum Einlenken zwingen. Auch am 50. Tag der Offensive im Gazastreifen fliegen jedoch weiter Raketen nach Israel.

Israels Luftwaffe richtet mit gezielten Angriffen auf Hochhäuser in Gaza immer grössere Zerstörungen an. In der Nacht zum Dienstag wurde nach palästinensischen Medienberichten ein 13-stöckiges Gebäude im Süden der Stadt am Mittelmeer bombardiert. Das Al-Bascha-Gebäude sei dabei in Schutt und Asche gelegt worden.

Wenige Stunden zuvor hatte die Luftwaffe einen Wohn- und Geschäftskomplex mit 100 Wohnungen und 150 Geschäften im Norden der Stadt mit zahlreichen Raketen beschossen und schwer beschädigt. Nach palästinensischen Angaben starben bei Luftangriffen in der Nacht zum Dienstag zwei Menschen, etwa 20 wurden verletzt.

Das Al-Bascha-Gebäude ist das dritte Hochhaus seit Samstag, das angegriffen wird. Israel will mit den massiven Bombardements die im Gazastreifen herrschende Hamas dazu zwingen, den Raketenbeschuss israelischer Städte zu stoppen.

Raketensalven aus Gaza

Militante Palästinenser im Gazastreifen feuerten jedoch am 50. Tag der israelischen Offensive erneut eine Raketensalve auf mehrere israelische Städte ab. Auch in Tel Aviv heulten die Warnsirenen. Ein Geschoss sei über dem Grossraum der Küstenmetropole abgefangen worden, teilte die Armee mit. Es waren dumpfe Explosionen zu hören.

Auch in den Küstenstädten Aschkelon und Aschdod sowie weiteren Ortschaften gab es Raketenalarm. In Aschkelon sei eine Rakete in ein Haus eingeschlagen und habe es schwer beschädigt. Sechs Menschen wurden nach Medienberichten verletzt, darunter mehrere Kinder.

Zum zweiten Mal binnen zwei Tagen waren am Montagabend aus dem Libanon abgefeuerte Raketen des Typs Katjuscha in Israel eingeschlagen. Nach Angaben der Armee gingen zwei Geschosse in Galiläa nieder.

Eine Rakete sei in der Nähe der Grenzstadt Kiriat Schmona und eine weitere in der Nähe der Grenze eingeschlagen, teilte das israelische Radio mit. Israelische Artillerie bombardierte nach Militärangaben den Abschussort.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs am 8. Juli sind nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums mehr als 2130 Palästinenser getötet und mehr als 11’100 verletzt worden. Die meisten der Opfer sind Zivilisten. Auf israelischer Seite starben 64 Soldaten und vier Zivilisten, Hunderte mussten medizinisch behandelt werden.

Kairo bemüht sich weiter

Unterdessen bemüht sich Ägypten weiter um eine neue Waffenruhe. In israelischen Medien hiess es, eine Einigung könne innerhalb der nächsten Stunden erzielt werden. Frühere Waffenruhen scheiterten bereits nach Tagen. Erschwert werden die Verhandlungen, weil sich sowohl Israel als auch die Palästinenser weigern, direkt miteinander zu sprechen.

UNO-Diplomaten zufolge haben die USA im UNO-Sicherheitsrat einen eigenen Entwurf für eine Resolution für einen Waffenstillstand vorgelegt. Zusammen mit Jordanien und europäischen Vertretern solle nun ein gemeinsamer Text ausgearbeitet werden.

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