Israels Präsident fordert arabische Intervention in Syrien

Der israelische Präsident Schimon Peres fordert eine Intervention der Arabischen Liga im Nachbarland Syrien. Die UNO solle arabische Blauhelm-Truppen unterstützen, sagte Peres am Dienstag vor dem EU-Parlament.

Der israelische Präsident Schimon Peres vor dem EU-Parlament (Bild: sda)

Der israelische Präsident Schimon Peres fordert eine Intervention der Arabischen Liga im Nachbarland Syrien. Die UNO solle arabische Blauhelm-Truppen unterstützen, sagte Peres am Dienstag vor dem EU-Parlament.

Es müsse sichergestellt werden, dass die chemischen Waffen in dem Bürgerkriegsland nicht in die falschen Hände geraten. Die Arabische Liga „kann und sollte eine provisorische Regierung in Syrien bilden, um das Massaker zu beenden“, sagte Peres. Ein militärisches Eingreifen westlicher Staaten würde hingegen als Einmischung wahrgenommen.

Ziel sei, die Verbrechen an der Bevölkerung zu stoppen und zu verhindern, dass Syrien in viele Teile zerfällt. Israel befürchtet eine Machtübernahme durch radikale Islamisten in Syrien.

Verlorene Generation

Das UNO-Kinderhilfswerk UNICEF beklagte das Leid einer ganzen Generation syrischer Kinder. „Millionen Kinder in Syrien sehen ihre Vergangenheit und ihre Zukunft verschwinden“, schrieb die UNO-Organisation in einem am Dienstag in Genf vorgestellten Bericht. Mit jedem Tag des Bürgerkriegs steige das Risiko einer „verlorenen Generation“.

Unzählige Kinder seien schwer traumatisiert, da sie mit angesehen hätten, wie Familienmitglieder getötet worden seien. Sie seien ausserdem Opfer von sexueller Gewalt, Folter und willkürlicher Haft und würden als Kindersoldaten rekrutiert, erklärte UNICEF. Eine Million Zivilisten verliess Syrien wegen des Bürgerkriegs, laut UNICEF sind die Hälfte davon Kinder.

Für Bildung einer Übergangsregierung

Die stellvertretende Vorsitzende der Nationalen Syrischen Koalition, Suhair al-Attasi, erklärte im sozialen Netzwerk Facebook, sie hoffe, dass die Syrer bald eine Übergangsregierung bildeten. Dies ist unter den Oppositionellen allerdings umstritten. Al-Atassi hatte 2011 zu den ersten Demonstranten gehört, die gegen die Willkür des Regimes protestierten.

Aus den Provinzen Homs und Idlib meldeten die Regimegegner am Dienstag neue Kämpfe. Auch in mehreren Vierteln der Hauptstadt Damaskus lieferten sich die Rebellen Gefechte mit den Regierungstruppen.

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