Israels Raketenabwehr holt Gaza-Rakete vor Tel Aviv vom Himmel

Die israelische Raketenabwehr hat eine Rakete aus dem Gazastreifen kurz vor der Stadtgrenze von Tel Aviv vom Himmel geholt. Das teilte das Militär mit. Zu dem Angriff am Samstag bekannte sich der militärische Arm der Hamas, die Kassam-Brigaden.

Die "Fadschr 5"-Rakete wurde aus dem Gazastreifen abgefeuert und von Israel vor Tel Aviv abgeschossen. (Bild: sda)

Die israelische Raketenabwehr hat eine Rakete aus dem Gazastreifen kurz vor der Stadtgrenze von Tel Aviv vom Himmel geholt. Das teilte das Militär mit. Zu dem Angriff am Samstag bekannte sich der militärische Arm der Hamas, die Kassam-Brigaden.

Diese teilten mit, sie hätten eine Rakete des iranischen Typs „Fadschr 5“ abgefeuert. Es war der dritte Tag in Folge, dass der Grossraum Tel Aviv mit Raketen angegriffen wurde. Über Opfer wurde nichts bekannt.

Noch während die Luftschutzsirenen heulten, war ein lauter Knall zu hören. Ein Radioreporter berichtete, er habe gesehen, wie die Abfangrakete das nahende Geschoss in der Luft traf. Augenzeugen sprachen von einer grossen Rauchwolke.

Die Überreste der Rakete seien dann vor dem südlichen Vorort Bat Jam ins Meer gestürzt. Die Streitkräfte hatten das Abwehrsystem vom Typ „Iron Dome“ (Eisenkuppel) erst am Samstag vor Tel Aviv in Stellung gebracht.

Bereits am Freitag war eine vom Gazastreifen abgefeuerte Rakete vor der Stadt ins Meer gestürzt. Am Donnerstag war erstmals seit zwei Jahrzehnten eine Rakete im Grossraum Tel Aviv eingeschlagen, eine weitere landete im Meer.

Hamas-Regierungssitz angegriffen

Die israelische Luftwaffe setzte ihre seit Mittwoch andauernde Luftoffensive im Gazastreifen unterdessen auch am Samstag fort und bombardierte den Regierungssitz der Hamas-Regierung in Gaza. Augenzeugen berichteten von schwersten Schäden an dem Gebäude. Nach Angaben des Staatsfernsehens wurden allein während der Nacht etwa 180 Angriffe geflogen.

Laut palästinensischen Rettungskräften wurden dabei mindestens acht Palästinenser getötet worden. Drei von ihnen seien Mitglieder der Kassam-Brigaden gewesen, teilten palästinensische Sicherheitskräfte mit. Demnach hielten sie sich zum Zeitpunkt des Angriffs in einem Flüchtlingslager im Zentrum des Gazastreifens auf. Fünf weitere Palästinenser wurde Rettungskräften zufolge bei zwei Angriffen auf den Süden des Gazastreifens getötet.

Der Armee zufolge gab es seit Mittwoch mehr als 830 Angriffe auf den Gazastreifen. Die Hamas habe seither mehr als 350 Raketen abgefeuert, von denen mehr als 200 abgefangen worden seien, sagte eine israelische Militärsprecherin.

Rückendeckung von USA

Nach Angaben des israelischen Botschafters in Washington haben die USA Israel grünes Licht für einen Angriff auf Gaza gegeben. „Die USA haben uns volle Rückendeckung dafür gegeben, alle nötigen Massnahmen zu ergreifen, um unsere Staatsbürger vor dem Terror der Hamas zu schützen“, sagte Botschafter Michael Oren nach einem Bericht der Zeitung „New York Daily News“ vom Samstag.

„Israel hat von den Vereinigten Staaten überragende und unmissverständliche Unterstützung bekommen“, sagte Oren dem Bericht zufolge. Dies betreffe das Weisse Haus ebenso wie den Kongress, in dem Israel Zustimmung von allen Parteien erfahren habe.

Obama hatte am Freitag bekräftigt, dass Israel ein Recht auf Selbstverteidigung habe. Dagegen versuchte Aussenministerin Hillary Clinton, ihre Amtskollegen in Israel und Ägypten dazu zu bewegen, zur Entschärfung der „sehr, sehr gefährlichen Situation“ beizutragen, wie ihr Ministerium mitteilte.

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