Istanbuler Staatsanwaltschaft ermittelt zu Anti-Erdogan-Plakat

Die Istanbuler Staatsanwaltschaft hat wegen des umstrittenen Erdogan-Plakats an einer Demonstration in Bern rechtliche Schritte eingeleitet.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Kundgebung «für die Demokratie in der Türkei» am Samstag. Ein Anti-Erdogan-Plakat an der Kundgebung führte zum Protest der Türkei. (Bild: sda)

Die Istanbuler Staatsanwaltschaft hat wegen des umstrittenen Erdogan-Plakats an einer Demonstration in Bern rechtliche Schritte eingeleitet.

Es werde wegen «Mitgliedschaft in einer Terrororganisation», «Beleidigung des Präsidenten» und «Propaganda für eine Terrororganisation» ermittelt, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Montag.

An einer Kundgebung in Bern am Samstag hatten mehrere tausend Menschen für Frieden, Freiheit und Demokratie in der Türkei demonstriert. Zu sehen war dabei auch ein Transparent mit einem Porträt Erdogans sowie einer auf ihn gerichteten Pistole. Darunter stand übersetzt: «Töte Erdogan mit seinen eigenen Waffen».

Die Staatsanwaltschaft Bern-Mittelland hat wegen des Plakats ein Verfahren wegen öffentlichen Aufrufs zu Verbrechen oder Gewalttätigkeit eröffnet.

Der Schweizer Botschafter in Ankara war am Sonntag wegen der Demonstration, auf der auch Symbole der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK gezeigt wurden, einbestellt worden.

Die PKK gilt in der Türkei, der EU und den USA als Terrororganisation. Die türkische Führung kritisiert immer wieder, dass Europa zu wenig gegen PKK-Aktivitäten unternehme.

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