Italien einigt sich mit EU auf «Bad Bank» für faule Kredite

Italienische Banken können künftig problematische Kredite an eine sogenannte «Bad Bank» auslagern. Das Land hat sich nach längeren Verhandlungen mit der EU auf eine Abwicklungsgesellschaft für faule Bankkredite geeinigt.

Die EU-Wettbewerbskommisarin Vestager aus Dänemark hat mit Italien während Monaten über eine «Bad Bank» verhandelt. Jetzt haben sich die beiden Seite auf eine Ausgestaltung geeinigt. (Archivbild) (Bild: sda)

Italienische Banken können künftig problematische Kredite an eine sogenannte «Bad Bank» auslagern. Das Land hat sich nach längeren Verhandlungen mit der EU auf eine Abwicklungsgesellschaft für faule Bankkredite geeinigt.

Die Bad Bank dürfte zusammen mit Reformen das Wirtschaftwachstum des südeuropäischen Landes in Schwung bringen, sagte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager am Dienstagabend nach einem Treffen mit Wirtschaftsminister Pier Carlo Padoan. Ausserdem dürfte die Darlehensvergabe angekurbelt werden.

Nebst der Auslagerung der Kredite sollen die Banken teilweise auch staatliche Garantien erhalten. Diese Garantien müssen sie jedoch zu Marktpreisen kaufen, um unerlaubten staatlichen Beihilfen vorzubeugen. Die EU-Kommission wird das Vorhaben überwachen, um sicherzustellen, dass es keine unzulässigen Staatshilfen beinhaltet.

In Brüssel waren Italiens ursprüngliche Pläne für eine Bad Bank im vergangenen Jahr auf Ablehnung gestossen. Daraufhin musste die Regierung in Rom das Modell überarbeiten. Die italienischen Banken ächzen unter faulen Krediten von mehr als 200 Milliarden Euro, die sich während der dreijährigen Rezession in dem Land angehäuft haben.

Die Aktienkurse vieler Institute waren seit Jahresbeginn stark eingebrochen. Das Wirtschaftswachstum in Italien schritt zuletzt im Vergleich zu anderen Euroländern nur langsam voran und lag 2015 bei gerade einmal 0,8 Prozent.

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