Italien feiert Juves «Heldentat»

Juventus Turin steht erstmals seit 2003 im Final der Champions League. Der letzte Triumph in der Königsklasse liegt gar schon 19 Jahre zurück. Entsprechend euphorisch wir das Remis in Madrid gefeiert.

Die Spieler von Juventus werden überhäuft mit Lobeshymnen (Bild: SI)

Juventus Turin steht erstmals seit 2003 im Final der Champions League. Der letzte Triumph in der Königsklasse liegt gar schon 19 Jahre zurück. Entsprechend euphorisch wir das Remis in Madrid gefeiert.

«Aussergewöhnliche Heldentat! Real draussen, wir fahren nach Berlin. Es ist geschafft! Juve fliegt nach Berlin, auf einer Welle der Hoffnung, Welle des Stolzes», schrieb die Zeitung «Tuttosport» in ihrer Online-Ausgabe nach dem Finaleinzug von Juventus, dem Team des Schweizer Aussenverteidigers Stephan Lichtsteiner.

Auch die «Gazzetta dello Sport» titelte euphorisch und spielte verbal auf die Geschichte des Finalortes Berlin und den italienischen Defensivstil an. «Traumhaftes Juve: Es ist das Finale! Morata wirft sein Real raus. Der italienische Meister fordert am 6. Juni in Berlin Barcelona heraus. Bis ins Finale. Und vielleicht sogar noch weiter. Bis nach Berlin, und nicht, um dort eine Mauer zu errichten.»

In Spanien herrschte nach dem Aus des Titelverteidigers grosse Enttäuschung. Im Mittelpunkt: Juve-Torschütze Alvaro Morata, der erst im Vorjahr von Madrid nach Turin transferiert worden war. «Moratazo» titelte das Sportblatt «Marca» – ein Wortspiel auf den Begriff «Maracanazo» mit dem Rekordweltmeister Brasilien bis heute seine demütigende WM-Niederlage 1950 im Maracana gegen Uruguay bezeichnet. «Ein Madridista verhindert das Endspiel der Endspiele», schrieb das Blatt weiter, angesichts des geplatzten Final-Clásico gegen den FC Barcelona.

Nach dem Aus in Champions League und nationalem Pokal und einer praktisch aussichtslosen Situationen in der nationalen Meisterschaft mit vier Punkten Rückstand auf Barcelona zwei Spieltage vor Saisonende wird in Madrid auch über einen Abschied von Trainer Carlo Ancelotti spekuliert. «Heute macht es keinen Sinn, über die Zukunft zu sprechen», zitiert die Zeitung «As» den Coach.

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