Der neue italienische Regierungschef Enrico Letta hat die EU zum raschen Vorgehen gegen die Jugendarbeitslosigkeit aufgefordert. Das Thema müsse für die EU «im Mittelpunkt von allem» stehen, sagte Letta nach einem Treffen mit seinem spanischen Kollegen Mariano Rajoy in Madrid.
Politiker könnten es nicht als normal ansehen, dass in EU-Staaten jeder dritte oder gar jeder zweite junge Mensch keine Arbeit habe. «Das darf nicht sein, das ist nicht normal, das ist unerträglich und unmöglich», betonte der italienische Ministerpräsident.
Der Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit müsse für die EU zur «Besessenheit» werden. «Ohne Arbeit hat die Jugend auf unserem Kontinent keine Hoffnung», mahnte Letta. Es wäre «unverzeihlich», wenn die politischen Führer der EU bei ihrem Gipfel im kommenden Monat keine konkreten Massnahmen zum Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit verabschiedeten.
In Italien hat deutlich mehr als jeder dritte Jugendliche keinen Job, in Spanien ist mehr als jeder Zweite betroffen und in Griechenland liegt die Arbeitslosenquote bei den unter 25-Jährigen sogar bei fast 60 Prozent. Statistisch war im März in den 27 EU-Staaten jeder Vierte in dieser Altersgruppe arbeitslos.