Italien kommt im Spitzenspiel der EM-Qualifikationsgruppe G zu einem glückhaften 1:1 gegen Spanien. Daniele De Rossi trifft in der 82. Minute mittels Foulpenalty in Turin zum Ausgleich.
In der 55. Minute schien Spanien das Schwerste geschafft zu haben: Vitolo traf nach einem Pass in die Tiefe von Sergio Busquets zum 1:0. Der Stürmer des FC Sevilla profitierte dabei von einem seltenen schwerwiegenden Fehler von Italiens Keeper Gianluigi Buffon. Dieser schlug in seinem 164. Länderspiel beim Versuch, den Pass abzufangen, über den Ball.
Der Gegentreffer diente den bis dahin wirkungslosen und passiven Italiener als Weckruf. Erst nach dem Gegentreffer wurde die «Squadra Azzurra» aktiver und versuchte zumindest, Druck auszuüben. Der Lohn folgte in Form eines Penaltys, den Sergio Ramos mit einem Foul an Eder verschuldete. De Rossi schoss in seinem 108. Länderspiel den 19. Treffer. In den letzten gut acht Minuten standen dann die von Giampiero Ventura trainierten Italiener dem Siegtreffer näher. Der eingewechselte Ciro Immobile vergab in der 88. Minute die beste Möglichkeit dazu.
Trotzdem: Die italienische Nationalmannschaft trat bei weitem nicht so überzeugend auf wie vor dreieinhalb Monaten im EM-Achtelfinal, als Spanien sich am taktischen Dispositiv des vierfachen Weltmeisters die Zähne ausgebissen hatte. Erst unmittelbar nach dem 0:1 besass Graziano Pellè, der nach der EM nach China gewechselt hatte, mit einem Kopfball, der das Ziel verfehlte, die erste nennenswerte Chance seiner Mannschaft.
In den ersten 55 Minuten stand der Gastgeber komplett auf verlorenem Posten. So gut wie nie konnte er den Ball in den eigenen Reihen halten oder gefährliche Aktionen lancieren. Dass die krasse spielerische Überlegenheit der Mannschaft von Julen Lopetegui 55 Minuten lang keine Auswirkungen auf das Resultat hatte, lag an der italienischen Fünferabwehr, die trotz der Absenz des gesperrten Giorgio Chiellini gut verteidigte. Für Chiellini spielte der 21-jährige Länderspiel-Debütant Alessio Romagnoli von der AC Milan.
Die Spanier müssen sich vorwerfen lassen, dass sie nach dem 1:0 nicht mehr mit der gleichen Konsequenz agierten und sich insgesamt zu wenig Torchancen heraus spielten. Sie standen einem historischen Resultat nahe: Italien blieb zum 52. Mal in Serie in einem Qualifikationsspiel ungeschlagen.
Leader der Gruppe G ist Albanien nach den Siegen gegen Mazedonien und Liechtenstein. Im auch dank den zahlreichen albanischen Fans ausverkauften Vaduzer Rheinpark sorgten ein Eigentor von Liechtensteins Goalie Peter Jehle nach einem Kopfball des Luzerners Jahmir Hyka und ein Treffer von Bekim Balaj für den 2:0-Erfolg. Der erste Härtetest erwartet Albanien am Sonntag mit dem Heimspiel gegen Spanien.
Telegramme und Tabelle:
Italien – Spanien 1:1 (0:0). – Turin. – 41’000 Zuschauer. – Tore: 55. Vitolo 0:1. 82. De Rossi (Foulpenalty) 1:1.
Italien: Buffon; Barzagli, Bonucci, Romagnoli; Florenzi, Montolivo (30. Bonaventura), De Rossi, Parolo (76. Belotti), De Sciglio; Eder, Pellè (60. Immobile).
Spanien: De Gea; Alba (22. Nacho), Ramos, Piqué, Carvajal; Iniesta, Busquets, Koke; Silva, Diego Costa (67. Morata), Vitolo (85. Thiago).
Bemerkungen: Italien u.a. ohne Marchisio (verletzt) und Chiellini (gesperrt). Spanien u.a. ohne Martinez (verletzt). Verwarnungen: 27. Busquets (Foul). 44. Vitolo (Unsportlichkeit). 45. Diego Costa. 76. Ramos. 85. Piqué. 86. Bonucci (alle Foul).
Liechtenstein – Albanien 0:2 (0:1). – Vaduz. – 5908 Zuschauer. – Tore: 11. Jehle (Eigentor) 0:1. 71. Balaj 0:2.
Liechtenstein: Jehle; Oehri, Polverino (46. Rechtsteiner), Kaufmann, Göppel; Nicolas Hasler, Wieser, Marcel Büchel; Burgmeier, Gubser (59. Yanick Frick), Salanovic (73. Kühne).
Bemerkungen: Liechtenstein ohne Martin Büchel, Quintans (verletzt) und Erne (rekonvaleszent). Albanien mit Hyka (Luzern) und Kukeli (Zürich), ohne Xhaka (Basel/Ersatz) und Sadiku (Zürich/verletzt).
Mazedonien – Israel 1:2 (0:2). – Skopje. – Tore: 25. Hemed 0:1. Ben Chaim 0:2. 63. Nestorowski 1:2. – Bemerkungen: Mazedonien mit Alioski (Lugano), ohne Gjorgjev (GC). 94. Gelb-Rote Karte gegen Tibi (Israel).
1. Albanien 2/6 (4:1). 2. Spanien 2/4 (9:1). 3. Italien 2/4 (4:2). 4. Israel 2/3 (3:4). 5. Mazedonien 2/0 (2:4). 6. Liechtenstein 2/0 (0:10).