Italien will seine von der Rezession geplagte Wirtschaft mit einem rund drei Milliarden Euro schweren Infrastruktur-Programm ankurbeln. Mit dem Geld sollen unter anderem das Bahnnetz verbessert, Brücken und Tunnel instand gehalten und Schulen renoviert werden, wie Ministerpräsident Enrico Letta am Samstag nach einer Kabinettssitzung ankündigte.
Die Regierung erhofft sich davon die Schaffung von 30’000 Arbeitsplätzen in der Baubranche. Die Mittel dafür sollen aus anderen öffentlichen Projekten fliessen, bei denen das Geld in diesem Jahr nicht benötigt wird. Zudem sollen Stromkunden über die Senkung der Steuer zur Förderung Erneuerbarer Energien um 550 Millionen Euro entlastet werden.
Eine Belastung für den Haushalt befürchtet Letta nicht. Er hält an dem Ziel fest, das Defizit in diesem Jahr wieder unter die EU-Grenzmarke von drei Prozent der Wirtschaftsleistung zu drücken.
In den nächsten Tagen will Letta zusätzliche Massnahmen vorstellen, um die drittgrösste Volkswirtschaft der Euro-Zone wieder in Schwung zu bringen. Unter anderem solle die Bürokratie abgebaut und der Kampf gegen die hohe Jugendarbeitslosigkeit verstärkt werden, sagte Letta.