Italien schickt «Il capitale umano» von Paolo Virzi ins Rennen um den Oscar für den besten fremdsprachigen Film. Mit dem Gesellschaftsdrama erhofft sich das italienische Kino einen weiteren Erfolg nach Paolo Sorrentinos «La Grande Bellezza».
Dieser wurde dieses Jahr mit dem Ausland-Oscar ausgezeichnet. Bisher war Paolo Virzi hauptsächlich als Regisseur von bittersüssen Komödien mit sozialem Hintergrund und Real-Satiren über das Leben in den italienischen Familien und der Berufswelt bekannt. Mit «Il capitale umano» inszenierte der toskanische Filmemacher erstmals einen Thriller mit Noir-Tönen, in dem er eine Gesellschaft porträtiert, in der Geldgier und Machtstreben menschliche Beziehungen vergiften.
Eine Hauptrolle übernimmt die französisch-italienische Schauspielerin Valeria Bruni Tedeschi, Schwester der ehemaligen französischen Premiere Dame, Carla Bruni Sarkozy.
Gedreht wurde der Film in der Brianza, dem Raum zwischen Mailand und Como, der trotz der Krise immer noch als wirtschaftlicher Motor Italiens gilt. Hier hat Virzi das passende Umfeld für die Verlagerung des Romans «Human Capital» von US-Autor Stephen Amidon in ein italienisches Ambiente gefunden.
Die 87. Verleihung der Academy Awards findet am 22. Februar 2015 statt, die Nominierungen stehen am 15. Januar fest. Aus der Schweiz wurde in diesem Jahr der Dokumentarfilm «Der Kreis» in die Vorauswahl geschickt.