Eine neue Spezialeinheit der UNESCO und Italiens soll in Zukunft bedrohtes Kulturerbe in aller Welt retten und schützen. Die Notfall-Einsatztruppe kann ab sofort im Fall von Krisen, Konflikten oder Naturkatastrophen eingreifen.
Das gaben Italiens Kulturministerium und die Weltkulturorganisation nach der Unterzeichnung des Abkommens am Dienstag in Rom bekannt. Auf Anfrage eines Landes sollen die sogenannten «Kultur-Blauhelme» in die betroffenen Gebiete reisen, um dort bedrohte Denkmäler, Kunstschätze oder Kulturerbe zu retten.
UNESCO-Chefin Irina Bokowa lobte das Abkommen als «grossen und innovativen Schritt» hin zu mehr Anerkennung für die Bedeutung von Kulturdenkmälern. Italiens Kulturministerium erklärte, die bis zu 60 Mann starke Truppe bestehe aus Experten der Polizei, Historikern und Restauratoren. Das Team sei «für gefährliche Situationen trainiert», könne Schäden abschätzen, Pläne für die Restaurierung und den Erhalt der Kulturschätze entwerfen und Plünderungen verhindern.
Die UNESCO rief andere Länder dazu auf, dem Beispiel zu folgen, damit die internationale Gemeinschaft in Zukunft besser auf die «wachsenden Bedrohungen für Kulturerbe» in der Welt reagieren könne. Im Jahr 2015 hatte beispielsweise die Terrormiliz Islamischer Staat die syrische Ruinenstadt Palmyra eingenommen und historische Kulturgüter zerstört.