Italien will Videopoker-Automaten von Jugendlichen fernhalten

Die italienische Regierung will Kinder und Jugendliche von Videopoker-Automaten fernhalten. Der Ministerrat in Rom verabschiedete ein Verbot für das Aufstellen von solchen Geräten im Umkreis von 200 Metern von Schulen, Kirchen und sozialen Einrichtungen.

Künftig ist in Italien die Abhängigkeit von Spielautomaten als Krankheit anerkannt (Symbolbild) (Bild: sda)

Die italienische Regierung will Kinder und Jugendliche von Videopoker-Automaten fernhalten. Der Ministerrat in Rom verabschiedete ein Verbot für das Aufstellen von solchen Geräten im Umkreis von 200 Metern von Schulen, Kirchen und sozialen Einrichtungen.

Ausserdem werden strengere Regeln bei der Werbung für Lotterien und Glücksspiele im Fernsehen eingeführt. Die Abhängigkeit von Glücksspielen ist künftig als Krankheit anerkannt.

Unter dem Druck heftiger Proteste von Softdrink-Herstellern musste der italienische Gesundheitsminister Renato Balduzzi allerdings auf seinen Plan verzichten, eine „Gesundheitssteuer“ für gezuckerte Getränke einzuführen.

Zumindest setzte er durch, dass Fruchtsaftgetränke mindestens 20 Prozent echten Obstsaft enthalten müssen. Damit werden die Italiener laut Schätzungen des Landwirtschaftsverbands Coldiretti jährlich 200 Millionen Kilo mehr Orangen zu sich nehmen.

Italien führt auch Strafen für Kioske ein, die an Minderjährige Zigaretten verkaufen. In solchen Fällen sind Geldstrafen bis zu 1000 Euro sowie ein dreimonatiger Lizenzentzug vorgesehen, heisst es in einem Dekret, das vom Ministerrat am Mittwoch verabschiedet wurde.

Wird das Vergehen wiederholt, wächst die Strafe auf 2000 Euro. Kunden müssen beim Zigarettenkauf ihren Ausweis zum Beweis der Volljährigkeit vorlegen.

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