Ein 47-jähriger Italiener hat nach zwei Nächten auf der Kuppel der Peterskirche im Vatikan seinen spektakulären Protest beendet. Der Unternehmer liess sich am Mittwochvormittag nach stundenlangen Verhandlungen mit Polizisten und Politikern zum Abbruch seiner Protestaktion überreden.
Marcello Di Finizio, Inhaber einer Badeanstalt in Triest, hatte am Montagabend die Kuppel bestiegen und aus einem Fenster ein riesiges Spruchband mit Slogans gegen den Euro ausgerollt. Sein Protest richtete sich unter anderem gegen eine vor Jahren ausgearbeitete EU-Richtlinie zur Liberalisierung der Dienstleistungen in Europa.
Gemäss der sogenannten Bolkestein-Richtlinie muss der italienische Staat demnächst die Strandlizenzen öffentlich ausschreiben. «Schluss mit diesem Massaker. Papst Franziskus, hilf uns einen Ausweg aus dem Albtraum mit diesem Euro zu finden!», war Di Finizios Spruchband zu lesen.
Di Finizio ist für seine aufsehenerregenden Protestaktionen bekannt. Schon im Juli und im Oktober 2012 hatte er die Kuppel der Peterskirche erklommen und in 135 Meter Höhe gegen die EU protestiert. Im März 2012 war er auf einen 80 Meter hohen Kran in Triest geklettert und hatte ein Treffen mit Italiens Europaminister gefordert.