Die singende Nonne Cristina Scuccia erzürnt die Bischöfe. Sie haben Angst, die Ordensschwester lasse sich instrumentalisieren. Derweil sind weitere Klosterfrauen auf den Trend aufgesprungen: Die Ekklesia Sisters wollen für Malta den Eurovision Song Contest rocken.
Die 25-jährige Scuccia aus dem Ursulinen-Orden, die im Juni die Castingshow «The Voice of Italy» gewonnen hat, bringt am 11. November ihre erste CD auf den Markt, in der sie unter anderem Madonnas Hit «Like a Virgin» singt.
Als «kühne und schlaue Marketingoperation» bezeichnete die katholische Nachrichtenagentur SIR, Sprachrohr der italienischen Bischöfe, das in Los Angeles aufgenommene Album. Dabei wurde vor einer Gefahr einer «Instrumentalisierung der Ordensschwester mit der Engelsstimme» gewarnt. Die katholische Wochenzeitschrift warnte vor der Gefahr von Starallüren.
Schwester Cristina wies die Vorwürfe zurück. «Ich habe selber ‚Like a Virgin‘ als Song für mein Album gewählt. Ich will weder provozieren, noch für Skandal sorgen. Es handelt sich um ein Lied, in dem es um die Erneuerungskraft der Liebe geht und so will ich es interpretieren», verteidigte sich die Nonne.
Auf ihren Spuren wollen jetzt auch sechs maltesischen Ordensschwestern wandeln, welche die Pop-Gruppe Ekklesia Sisters gegründet haben. Die Nonnen vom Ursulinen-Orden nehmen auf Malta an der Auswahl für die Teilnahme am Song Contest 2015 teil, berichtete Italiens katholische Zeitung «L’Avvenire».