Italienische Parteien beenden Wahlkampf mit Grosskundgebungen

Die italienischen Parteien haben am Freitag mit Grosskundgebungen in mehreren italienischen Städten ihren Wahlkampf beendet. Die Spitzenkandidaten gaben auch ihre letzten Interviews vor den Wahlen am kommenden Sonntag und Montag.

Bebbe Grillo ("Cinque Stelle") bei seinem letzten Wahlkampfauftritt am Freitag in Rom (Bild: sda)

Die italienischen Parteien haben am Freitag mit Grosskundgebungen in mehreren italienischen Städten ihren Wahlkampf beendet. Die Spitzenkandidaten gaben auch ihre letzten Interviews vor den Wahlen am kommenden Sonntag und Montag.

„Silvio Berlusconi schafft es nicht, in seinem Kopf zwischen Wahrheit und Lüge zu unterscheiden“, griff der aussichtsreiche Spitzenkandidat der Demokratischen Partei (PD), Pier Luigi Bersani, den früheren Regierungschef an. Zugleich zeigte er sich in einem Interview „sehr, sehr zuversichtlich“, die Wahlen zu gewinnen. Bersanis linksbürgerliche Partei lag in Umfragen zuletzt knapp vor dem Berlusconi-Bündnis.

Bersani griff zudem den Komiker Beppe Grillo an, der mit der Bewegung Fünf Sterne zahlreiche Proteststimmen auf sich ziehen dürfte: „Im Unterschied zu demjenigen, der schreit, sehe ich den Menschen in die Augen. Mit Beppe Grillo werden wir in Griechenland enden.“

Grillo versammelt regelmässig tausende Anhänger bei Wahlkundgebungen, bei denen er von Anfang bis Ende in das Mikrofon brüllt. Auch am Freitagabend versammelten sich zehntausende Grillo-Anhänger zu dessen Abschlusskundgebung in Rom.

Kein letzter Auftritt Berlusconis

Berlusconi konnte beim Wahlkampf-Abschluss seiner Partei Volk der Freiheit (PdL) in Neapel wegen einer Bindehautentzündung nicht teilnehmen. In einem Interview griff er seinen Nachfolger, Übergangsregierungschef Mario Monti, an: „Es gibt zwei Mario Montis: Den einen kennen wir elegant und anerkennend, aber im Moment ist er gemein, beleidigend und dürstet nach Macht.“

Monti entgegnete auf seiner Abschlusskundgebung in Florenz, Berlusconi sei „vulgär“ in Bezug auf Frauen. Der Linken in Italien warf Monti vor, „Gefangene in ihren ideologischen Zwangsjacken zu sein“.

Ab 23 Uhr am Freitagabend galt ein Wahlkampfverbot in Italien bis zur Wahl.

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