Bei Protesten gegen Steuererhöhungen, Banken und Arbeitslosigkeit hat die italienische Polizei Tränengas gegen Tausende Demonstranten eingesetzt. In Turin im Norden des Landes besetzten Bauern, Lastwagen-Fahrer und Arbeitslose im Hauptbahnhof die Gleise.
Italienischen Medienberichten zufolge warfen die Teilnehmer der Proteste mit Feuerwerkskörpern, Flaschen und Steinen; die Polizei setzte Tränengas ein. Mindestens ein Mann wurde leicht verletzt.
Auch in anderen Städten in Norditalien, darunter in Mailand, Bologna und Genua, sowie auf Sizilien protestierten Anhänger der sogenannten «Mistgabel-Bewegung» gegen Sparmassnahmen der Regierung.
Die Bewegung wurde ursprünglich von sizilianischen Bauern getragen, die mehr Hilfe von der Regierung verlangten. Inzwischen haben sich ihr im ganzen Land Menschen angeschlossen, die mit der Politik nicht einverstanden sind.
Die drittgrösste Volkswirtschaft der Euro-Zone steckt in der längsten Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei mehr als 40 Prozent. Die Zahl der Firmenpleiten ist im Vergleich zum Vorjahr um fast zehn Prozent gestiegen.