Bei einer Protestaktion im Westjordanland ist ein italienischer Aktivist durch Schüsse israelischer Soldaten schwer verletzt worden. Laut Augenzeugen filmte der 30-jährige Italiener die Kundgebung, bei der Palästinenser gegen die israelische Enteignung von Land protestierten.
Das Mitglied der propalästinensischen Organisation International Solidarity Movement (ISM) wurde dann während der wöchentlichen Protestaktion bei Kafr Kaddum nahe Nablus angeschossen, wie Vertreter der palästinensischen Sicherheitskräfte mitteilten.
Die ISM teilte mit, der Aktivist sei in die Brust getroffen worden. Sein Zustand sei ernst, aber stabil. Zudem sei ein Palästinenser durch einen Schuss an der Hand verletzt worden.
Ein israelischer Armeesprecher sprach von Unruhen, bei denen rund 100 Palästinenser Steine auf die Armee geworfen und Reifen in Brand gesteckt hätten. Nachdem es den Soldaten mit anderen Mitteln nicht gelungen sei, die Menge auseinanderzutreiben, hätten sie auf die maskierten Unruhestifter gefeuert.
Auch am Übergang von Jerusalem nach Ramallah gab es Unruhen. Bei Ausschreitungen von rund 150 Palästinensern hätten die Grenzpolizisten auf die Beine zweier «Rädelsführer» gefeuert, sagte der Armeesprecher. Es war unklar, ob es Verletzte bei den Zusammenstössen gab.