Ein italienischer Imam hat inmitten der Debatte über ein Burkini-Verbot in Frankreich mit einem Foto badender Nonnen für Wirbel gesorgt.
Der Florentiner Imam Izzedin Ezir veröffentlichte am Freitag kommentarlos ein Foto auf seiner Facebook-Seite, das eine Gruppe von acht bekleideten Nonnen zeigt, die am Strand in den Wellen spielen. Das Foto löste eine Welle von Kommentaren aus, die Facebook dazu brachten, die Seite vorübergehend zu sperren.
Der Imam schrieb später zur Erklärung, er wollte «jenen antworten, die sagen, dass unsere westlichen Werte anders sind im Hinblick auf die Art sich zu kleiden und den Körper zu bedecken».
Dem Sender Sky Tg24 sagte Ezir, er habe mit dem Foto der Nonnen darauf hinweisen wollen, dass ein Teil der westlichen Werte dem Christentum entstammt und dass es auch im Christentum Menschen gebe, die sich in der Öffentlichkeit fast vollständig verhüllen.
In Frankreich haben zahlreiche Gemeinden den Burkini an ihren Stränden verboten. Der Ganzkörperbadeanzug wurde entwickelt für konservative Musliminnen, die sich auch beim Baden verhüllen wollen. Das Verbot war teilweise mit Verweis auf die jüngsten islamistischen Terroranschläge gerechtfertigt worden.
Angesichts der Debatte über das Burkini-Verbot in Frankreich hat das italienische Innenministerium einen ähnlichen Schritt in Italien abgelehnt.