Italienischer Sieg und Rekord bei Frauen an Patrouille des Glaciers

Bei der diesjährigen Patrouille des Glaciers hat ein italienisches Team, das zu den Favoriten gezählt worden war, triumphiert. Die drei Männer brauchten sechs Stunden und eine Minute, um von Zermatt nach Verbier zu gelangen.

Das italienische Siegerteam nach der Patrouille des Glaciers (Bild: sda)

Bei der diesjährigen Patrouille des Glaciers hat ein italienisches Team, das zu den Favoriten gezählt worden war, triumphiert. Die drei Männer brauchten sechs Stunden und eine Minute, um von Zermatt nach Verbier zu gelangen.

Bei den Frauen pulverisierte eine französisch-schweizerische Patrouille den Rekord aus dem Jahr 2010. Séverine Pont-Combe, Laëtitia Roux und Maude Mathys schafften die 53 Kilometer und 4000 Meter Höhenunterschied mit ihren Ski in 7 Stunden und 27 Minuten und unterboten damit den Rekord aus dem Jahr 2010 um 14 Minuten.

Die drei Frauen schwebten nach dem Zieleinlauf auf den Wolken. «Das oberste Ziel war durchzuhalten», sagte Roux dem Regionalfernsehsender Canal 9. Die Idee, den Rekord zu brechen, sei erst unterwegs gekommen.

Zu lange und zu hart

Bei den Männern wurde die Rekordzeit von 5 Stunden 52 Minuten nicht erreicht, obwohl die italienische Patrouille mit Damiano Lenzi, Matteo Eydallin und Michele Boscacci das Rennen dominierte und mit über 20 Minuten Vorsprung für sich entschied.

«Dieser Sieg fehlte noch in meinem Palmarès», erklärte Eydallin gegenüber Canal 9. 2010 belegte das Team den zweiten Rang. Dieses Jahr hätten sie sich besser vorbereitet, und sie seien hochmotiviert an den Start gegangen. Ob er das Rennen nochmals in Angriff nehmen werde, wisse er nicht, erklärte Eydallin. «Es ist zu lang, es ist zu hart.»

Die beste Schweizer Patrouille wurde Dritte. Die Grenzwächter Marcel Marti, Alan Tissières und Werner Marti erreichten nach sechs Stunden und 27 Minuten das Ziel in Verbier.

Gute Bedingungen

Pech hatten Florent Troillet, Martin Anthamatten und Yannick Ecoeur, die Rekordhalter der Patrouille des Glaciers. Troillet stürzte auf der Abfahrt nach Arolla und verletzte sich am Knie. Er musste ins Spital gebracht werden.

Das Rennen der Eliten in der Nacht auf Sonntag konnte unter sehr guten Bedingungen durchgeführt werden. Die tiefen Temperaturen stabilisierten die Schneedecke: Auf der Tête Blanche, dem höchsten Punkt des Rennens, wurden minus 22 Grad gemessen. Die ersten beiden Läufe mussten Anfang Woche wetterbedingt je um einen Tag verschoben werden.

Der Parcours von 110 Leistungskilometern ringt den Skitourengängern alles ab. Sie müssen rund 4000 Meter Höhenunterschied hoch und runter.

Anfänge im Zweiten Weltkrieg

Die Patrouille des Glaciers wird von der Schweizer Armee veranstaltet und geht auf die Grenzbesetzung im Zweiten Weltkrieg zurück. Mit dem alpinen Rennen sollte die Ausdauer und Widerstandskraft der Soldaten getestet werden.

Die erste Ausgabe startete im April 1943. Zur 19. Ausgabe waren 1800 Dreierpatrouillen zugelassen. Der Ansturm war so gross, dass weitere 480 Patrouillen abgelehnt werden mussten. Seit 2006 findet das Gebirgsrennen in zwei Läufen statt. Die Favoriten starten in der Nacht auf Samstag.

Nächster Artikel