Die staatlichen italienischen Museen verzeichnen in diesem Jahr mehr Besucher als je zuvor. Bereits in den ersten elf Monaten sei die Zahl von 40 Millionen des Gesamtjahres 2014 übertroffen worden, sagte Kultur- und Tourismusminister Dario Franceschini am Samstag.
«Nach dem Rekordzuwachs des Vorjahres festigt sich ein ermutigender positiver Trend», sagte der Minister. Die Erhöhung des staatlichen Kulturetats zahle sich aus. Die positiven Ergebnisse seien unter anderem der Reform des Museumssystems mit längeren Öffnungszeiten zu verdanken.
Museen seien auch abends und sonntags offen. Am ersten Sonntag des Monats sind sie kostenlos zugänglich. Mit einem Besucheransturm wird bei dem am (morgigen) Sonntag geplanten Tag der offenen Museen gerechnet.
Chronische Personalmängel beheben
Die italienische Regierung will nach Jahren der Einsparungen wieder mehr in Kultur investieren. Das Kulturministerium will chronische Personalmängel beheben. So sollen 2016 Planposten für 500 Archäologen und Bibliothekare ausgeschrieben werden.
Italiens Kulturministerium hatte im August 20 Museumsdirektoren im Rahmen einer internationalen Ausschreibung für Topmuseen des Landes ausgewählt.
Nachdem die Regierung in den vergangenen Krisenjahren stark den Rotstift angesetzt hat, will Premier Matteo Renzi jetzt wieder verstärkt in Kultur investieren. «Kultur ist Italiens Erdöl», pflegt Renzi zu sagen. Vor allem nach den Anschlägen in Paris sei es wichtig, Kultur als Teil der europäischen Identität zu fördern.